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24. April 2024

Neues Leben für Altes: Repair-Café erobert den Pinzgau

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit mehr als nur ein Schlagwort ist, gewinnen Aktionen wie das vielerorts bereits bekannte Repair-Café immer mehr an Bedeutung. Ein Event, welches die kostenlose Reparatur verschiedenster Gegenstände anbietet und nun auch im Pinzgau Halt gemacht hat. Die Idee zur Organisation und Durchführung kam Studenten Korbinian Stöckl im Herbst 2022 über die Lehrveranstaltung "Praxisprojekt" im Master Soziale Innovation.

Korbinian Stöckl organisierte das erste Repair-Café in Lend im Pinzgau.

„In den ersten beiden Semestern unseres Masterstudiums hatten wir die Aufgabe, ein Projekt im Bereich 'Nachhaltigkeit' und im Hinblick auf die Sustainable Development Goals (SDGs) zu entwickeln. Ich habe mich für das Projekt der Entwicklung eines Repair-Cafés im Pinzgau, gemeinsam mit der Klima- und Energiemodellregion Pinzgau/Saalachtal (KEM), entschieden. Meine Rolle im Projekt war die Beschaffung und Recherche grundlegender Hintergrundinformationen zum Thema 'Repair-Café', die Vorstellung von Praxisbeispielen aus anderen Regionen und zuletzt die Suche nach einem passenden Durchführungsort mit der KEM," erzählt Korbinian Stöckl.

Der Masterstudent war weiters an allen Besprechungen zur Organisation des Repair-Cafés (u.a Gemeinde Lend, Gewinnung ehrenamtlicher Helfer*innen, Standortsuche, Terminwahl) beteiligt, hat bei der Durchführung des Repair-Cafés mitgewirkt, den Transport von Materialien und einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin übernommen sowie den Informations- und Anmeldestand bei der Veranstaltung betreut. Gemeinderat Markus Ritzinger zeigte sich über die Einführung des Projekts in Lend begeistert und wies darauf hin, dass Nachhaltigkeit weit mehr als „nur“ Umweltschutz bedeutet. Mario Wallner (KEM) unterstrich die Bedeutung regionaler Initiativen im Kampf gegen den Klimawandel. Das Repair-Café leistet hier einen wichtigen Beitrag, indem es Ressourcen einspart und die regionale Wertschöpfung stärkt.

Fazit: Gemeinsam mit verschiedenen lokalen Organisationen und engagierten Freiwilligen konnte eine Plattform geschaffen werden, wo repariert, genäht und beraten wurde. An fünf verschiedenen Stationen ließen Besucher*innen ihre alten, defekten oder beschädigten Gegenstände (Elektrogeräte, Kleidung, Fahrräder …) wieder Leben einhauchen, ein Gebrauchtwarenbazar, betreut von der Gruppe "Old s'c(h)ool" aus Lend, rundete das Angebot ab.

"Die Organisation und Durchführung eines Repair-Cafés im Pinzgau war eine spannende Erfahrung. Aktuell ist in der Gesellschaft definitiv ein Trend in Richtung Nachhaltigkeit zu spüren, auch ländliche Regionen sind hiervon nicht ausgeschlossen. Aufgrund der demographischen Entwicklung und Infrastruktur im ländlichen Raum benötigt die Bevölkerung allerdings Unterstützung. Organisationen wie die Klima- und Energiemodellregionen oder das Salzburger Bildungswerk versuchen bereits seit einigen Jahren für ein nachhaltigeres Leben zu werben. Mit den Ideen aus dem Praxisprojekt konnte ein Startschuss für die Organisation von Repair-Cafés im Pinzgau gesetzt werden, durch das Projekt ist außerdem die Idee zu meiner Masterarbeit entstanden. Diese behandelt die Themen SDGs und Repair-Cafés – Veranstaltungen habe ich so auch direkt für Befragungen von Besucher*innen nutzen können!", fasst Korbinian Stöckl zusammen.