Der Werdegang von Holztechnologie & Holzwirtschaft-Absolvent Thomas Sepperer zeigt, dass am Campus Kuchl der Weg vom Holztechnikum bis in die akademische Forschungswelt führen kann. Seine bisherige Laufbahn war allerdings alles andere als ein „Holzweg“ – Nussschalen, Bioschäume, Hanffasern und landwirtschaftliche Reststoffe waren und sind Teil seiner Forschung.

Sauermolke und Spülmilch – das sind nicht etwa Zutaten für Thomas Sepperers Frühstückssmoothie, sondern sein „täglich Brot“ in der Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter der FH Salzburg. Im Forschungszweig Holz und biogene Technologien sind diese Molkereireste im Fokus eines aktuellen Projektes, bei dem er sich mit der Bindung von Ammoniak beschäftigt. Allein die Düngung mit Gülle verursacht rund 40 Prozent der Ammoniakemissionen in der Landwirtschaft. Sein Ausstoß muss signifikant sinken, um die Vorgaben für Höchstmengen an Luftschadstoffen einzuhalten. Denn das schädliche Gas reagiert mit anderen Partikeln und bildet Feinstaub, der nicht nur unsere Gesundheit gefährdet, sondern auch die von natürlichen Ökosystemen.
Mit Reststoffen aus der Molkerei wie Sauermolke und Spülmilch, sowie Tannin als Extraktstoff aus Holz, arbeitet Thomas Sepperer daran das Ammoniak dauerhaft zu binden, sodass es nicht freigesetzt wird. Gemeinsam mit dem Projektpartner, der landwirtschaftlichen Fachschule HBLA Ursprung, unternimmt er dazu Versuche im Labor, sowie auch ganz buchstäbliche „Feldversuche“ auf der Weide und im Stall. Die Ergebnisse sind vielversprechend, denn es zeigt sich, dass bereits bei geringer Zugabe von Molkereiresten und Tannin der Stickstoff in der Gülle gebunden bleibt und somit wesentlich weniger schädliches Ammoniak entsteht.