Abgeschlossene Projekte

BioLab: Biomedizinisches Laboratorium zur Validierung von labordiagnostischen Testsystemen

Das Projekt BioLab baut auf den bestehenden wissenschaftlichen Kompetenzen des Studienganges Biomedizinische Analytik auf und bedient das Interesse von Herstellern diagnostischer Instrumente an angewandter, biomedizinischer Forschung. Neben der Kooperation mit der Firma STRATEC Consumables, einem wichtigen Vertreter des Life Science Bereichs in Salzburg, werden weitere Kooperationen mit klinischen Laboratorien angestrebt.

Dadurch soll unter anderem auch die Zusammenarbeit mit der Paris Lodron Universität Salzburg sowie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität gestärkt werden. So kann auch die bereits vorhandene Biobank ausgebaut und das Netzwerk zur Beschaffung von Probenmaterial erweitert werden. Des Weiteren kann die Fachhochschule Salzburg durch das Projekt BioLab ein Tätigkeitsfeld für die Überprüfung, Validierung und Etablierung von neuen diagnostischen Testsystemen aufbauen. Im Laufe des Projektes wird eine biomedizinische Core-Facility mit integriertem professionellem Qualitätsmanagement am Standort SALK entwickelt. Hier können in Zukunft mikrofluidische Systeme, Point-of-Care Geräte und sonstige labordiagnostische Automaten getestet und anhand etablierter Testmethoden an vorhandenen Großgeräten verglichen und validiert werden. Durch das Projekt BioLab soll sich der Studiengang Biomedizinische Analytik zu einem attraktiven nationalen und internationalen Partner in der angewandten Forschung weiterentwickeln. Die Verbesserung der vorhandenen Infrastruktur und der Ausbau der personellen Ressourcen am Studiengang Biomedizinische Analytik ermöglichen in weiterer Folge auch die Durchführung von Projekten mit einem breiteren Methodenspektrum. Zusätzlich können Projekte für Masterarbeiten im biomedizinischen Bereich als auch in der Material- und Methodenforschung im Arbeitsfeld des BioLab angeboten werden.


Laufzeit: Jänner 2019 bis November 2022
Projektleitung: FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. Geja Oostingh
Projektmitarbeiter*innen: Lea Stangassinger MSc, Tanja Karl B.MSc, Hannah Oberthaler MSc
Projektpartner*innen: Firma STRATEC Consumables GmbH

BiomassCircle

BiomassCircle forscht im Bereich der Nutzung von  Wertstoffen aus forstlicher Biomasse nach den Gesichtspunkten der Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie.

Neben der Gewinnung von ätherischen Ölen aus Pflanzen kommen viele pflanzliche Inhaltsstoffe in der Medizin, der Kosmetik oder der Aromatherapie als spezielle Wirkstoffe zum Einsatz. Diese sind naturgemäß auch im Holz zu finden. Das Basisprodukt Baum verfügt über Inhaltsstoffe und Mechanismen, welche ihn vor mikrobiellen Infektionen schützen.

So haben sich Holztechnologen und Biomedizinische Analytikerinnen der FH Salzburg zusammengeschlossen, um das Wachstum von Bakterien im Zusammentreffen mit verschiedenen Holzarten genauer zu untersuchen bzw. Auszüge aus Sägemehl auf antimikrobielle Eigenschaften hin zu testen. Die Ergebnisse sprechen für sich, Holz und Holzinhaltsstoffe zeigen nachweislich eine bakterienhemmende Wirkung. Vor allem mit Lärche und Birke konnten bereits sehr gute Ergebnisse erzielt werden.

Ausgehend von dieser Tatsache wird nun im BiomassCircle-Projekt die Forschungsarbeit fortgesetzt, um die für diese Prozesse  verantwortlichen Inhaltsstoffe im Holz genauer zu analysieren und charakterisieren und gezielte Einsatzbereiche für beispielsweise die Pharma-, Lebensmittel- oder Verpackungsindustrie zu entwickeln. Ein äußerst positiver Aspekt dabei ist, dass das Ausgangsmaterial für diese Forschung und Entwicklung aus Nebenprodukten der Holzverarbeitung gewonnen werden kann und somit ganz im Zeichen einer innovativen und ressourcenschonenden Wertschöpfung steht.

Laufzeit: Jänner 2020 – Dezember 2021
Projektleitung: FH-Prof. DI (FH) Dr. Thomas Schnabel (htb), FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. Geja Oostingh (bma)
Projektmitarbeiter*innen: Lukas Seidl, Stefanie Emrich MSc.

BioLab 2.0

Zöliakie ist eine der häufigsten lebenslangen, ernährungsbedingten Autoimmunerkrankungen weltweit. In mehr als 50 % der Fälle, zeigen Zöliakie-Patient*innen schwere Symptome ohne „direktem Darmbezug“, wie eine Eisenmangelanämie, Änderungen der Knochendichte bis hin zu Depressionen. Die unterschiedliche Manifestation der Erkrankung, macht die Diagnose zu einer Herausforderung und führt weltweit zu einer starken Unterdiagnostik der Zöliakie.

Deshalb soll im Zuge von BioLab 2.0 die Prävalenz der Zöliakie-Erkrankung in der allgemeinen Bevölkerung des Salzburger Landes mittels Auto-Antikörpermessungen eruiert werden. Mithilfe der gesammelten Daten können Symptome, Risikofaktoren und mögliche Ursachen in Erfahrung gebracht werden und eine Einschätzung gemacht werden, ob es sinnvoll ist, die Zöliakiediagnostik im Rahmen der Gesunden-Untersuchung mit aufzunehmen.

Hintergrund
BioLab 2.0 dient als Weiterführung des vom Land Salzburg finanzierten WISS2025 Projekt „BioLab“.
Als Teil des ursprünglichen BioLab Projektes wurden im Rahmen einer Kooperation mit dem Klinikum in Oberndorf und der Paracelsus 10.000 Studie der Universitätsklinik für
Innere Medizin I, verschiedenste autoimmunologische und virologische Untersuchungen an Blutproben der dortigen Biobanken durchgeführt.
Im Zuge von BioLab 2.0 wird nun eine Fortsetzung der Untersuchungen angestrebt, wobei der Hauptfokus auf der Autoimmunerkrankung Zöliakie, liegt.

Laufzeit: Oktober 2021 bis März 2022
Projektleitung: FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. Geja Oostingh
Projektmitarbeiterin: Hannah Oberthaler MSc
Projektpartner: KH Oberndorf; Salzburger Landeskliniken, Firma Thermo Fisher Scientific

DM2CUA - Entwicklung und Integration von mobilen personen- und situationsbezogenen Interventionen in moderne Schulungs- und Beratungsstrategien

Dieses interdisziplinäre Projekt wird im Rahmen einer Kooperation der Studiengänge Biomedizinische Analytik, Gesundheits- und Krankenpflege und MultiMediaTechnology gemeinsam mit der Diabetesambulanz der 1. Medizin der Universitätsklinik Salzburg (Dr. Lars Stechemesser) und der Privatklinik Wehrle-Diakonissen (Primar Univ.-Doz. Dr. Raimund Weitgasser) durchgeführt.

DM2CUA ist als Pilotprojekt innerhalb des Zentrums Zukunft Gesundheit (ZZG) der Fachhochschule Salzburg angelegt.

Diabetes Mellitus Typ II (DM2) ist eine lebensstilbezogene Volkskrankheit die eine große persönliche Belastung für die Patientinnen und Patienten aber auch für die Gesundheitssysteme darstellt. Neben den Kosten, die mit der Therapie von DM2 einhergehen, stellt auch die Behandlung der langfristigen Auswirkungen von Diabetes eine große Belastung für die Betroffenen und den Gesundheitssektor dar. Das Risiko sekundärer Erkrankungen kann nur durch Therapietreue und nachhaltige Lebensstiländerung erfolgreich reduziert werden. Zur Zeit werden Patientinnen und Patienten stationär oder ambulant im Umgang mit DM2 geschult. Hierfür ist ein hohes Engagement der Patientinnen und Patienten und eine intensive Betreuung durch die behandelnden Health Care Professionals erforderlich. Im Alltag gestalten sich die notwendigen Lebensstilmodifikationen jedoch häufig schwierig.

DM2CUA nutzt Smartphone- und Web-Technologien um Patientinnen und Patienten beim Erreichen Ihrer Therapieziele mit situationsbezogenen Hinweisen zu unterstützen. Relevanz und Umsetzbarkeit werden sowohl von den Diabetikerinnen und Diabetikern als auch von allen Beteiligten in der Betreuungskette bewertet. In wiederholten Reflexionszyklen werden die Hinweise angepasst. Im Sinne der personalisierten Medizin entsteht für jede Patientin, jeden Patienten ein persönlicher digitaler Coach. Dieser Ansatz der Personalisierung basiert auf der Hypothese, dass individuelle Lebenswelten geprägt durch Geschlecht, Alter, kulturelle Hintergründe, Familien- und Arbeitskontext einen signifikanten Einfluss auf den Umgang mit der Erkrankung DM2 haben.

Die Entwicklung und Integration von mobilen personen- und situationsbezogenen Interventionen in moderne Schulungs- und Beratungsstrategien sowie die Erstellung eines Leitfadens zur Umsetzung im klinischen Alltag sind Ziel des Projektes und Grundlagen für die darauffolgende breite Anwendung.

Projektwebsite: https://dm2cua.multimediatechnology.at/


Laufzeit: März 2017 – Februar 2019
Projektleitung: FH-Prof. DI Dr. Simon Ginzinger MSc, FH-Prof. Mag. Babette Grabner, FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. Geja Oostingh
Projektmitarbeiter*innen: DI Caroline Roth BSc, Mag. Melanie Roth BSc, Martin Tiefengrabner BA MSc 
Projektpartner*innen: Dr. Lars Stechemesser, Primar Univ.-Doz. Dr. Raimund Weitgasser

EDORTH

Der Gesundheitsberuf „Orthoptist*in“ hat sich aufgrund unterschiedlicher Gesundheitssysteme, länderspezifischer Gesetzeslagen und anderer Bedingungen innerhalb der EU-Länder verschieden entwickelt.

Mit dem EU geförderten Erasmus KA2-Projekt soll die Harmonisierung der Ausbildung zum*zur Orthoptist*in innerhalb der EU forciert werden. Während der drei Phasen des Projekts sollen die Ausbildungsgrundlagen der EU-Länder erhoben und Kernkompetenzen der Orthoptist*innen verschriftlicht werden. Darauf aufbauend sollen e-learning Pakete für Interessierte entwickelt und eine online-Plattform geschaffen werden, die Berufsangehörigen  selbständiges Erarbeiten der für alle Länder hochrelevanten Inhalte ermöglichen. Nicht zuletzt soll auch das Ablegen der Prüfung über die Kernkompetenzen des „europäischen Diploms Orthoptik“ über diese zu erstellende Plattform ermöglicht werden.

Durch die Projektmitarbeiter*innen aus acht EU-Ländern sollen kulturelle Unterschiede und verschiedenen kontextuellen Bedingungen in allen Aspekten der Entwicklung berücksichtigt werde.

Durch das Projekt soll die von der Europäischen Kommission geforderte Idee der Freizügigkeit für qualifizierte Arbeitnehmer*innen in Europa gefördert, da durch das Diplom ein offizieller Nachweis über erforderliche Kompetenzen erlangt werden kann.

Laufzeit: September 2018 bis August 2021 (covidbedingte Verlängerung bis Jänner 2022)
Projektleitung:  Ass. Prof. PhD Agneta Rydberg (Karolinska Istitute Stockholm)
Projektmitarbeiter*innen FH-Salzburg: FH Prof. Mag. Ruth E. Resch
Weitere Projektpartner*innen: Goeteborgs Universitet, Orthoptistenschule Universitätsklinikum Heidelberg, Hogeschool Utrecht, University of Liverpool, University of Sheffield, Instituto Politécnico de Lisbo und
assoziierte Organisation: Europäischer Orthoptik-Verband (OCE)

High Perform

Die Lab-on-a-Chip Technologie mit mikrofluidik-basierten Chipsystemen ist sowohl im Forschungs- als auch im Diagnostikbereich eine klar aufstrebende Methodik, da mit geringen Mengen an Probenmaterial gearbeitet und Kosten reduziert werden können.

Das ZZG (Zentrum Zukunft Gesundheit der Fachhochschule Salzburg)-assoziierte Projekt High Perform wird vom Studiengang Biomedizinische Analytik in Kooperation mit der STRATEC Consumables GmbH (Lead-Partner), einer Zweigstelle der STRATEC Biomedical AG und einem der weltweit führenden Anbieter von Probenträgern und Lab-on-a-Chip-Systemen für den Bereich der In-vitro-Diagnostika, durchgeführt.

Ziel der Kooperation ist, mit bestehendem Know-how aus der biomedizinischen Analytik die Entwicklung und Produktion neuer Medizin-Produkte zu optimieren und mit dem Transfer neuer Testmethoden die Forschung an der FH Salzburg zu fördern. 

Durch die bestehende Expertise des Studiengangs Biomedizinische Analytik bezüglich standardisierter klinischer Messmethoden und den verschiedenen Einflüssen der Präanalytik auf Richtigkeit und Präzision von Ergebnissen kann der Entwicklungsprozess von neuen Analysensystemen maßgeblich unterstützt werden. Die in Aufbau und Testung befindlichen Medizin-Produkte können mit etablierten Standardmethoden im Labor des Studiengangs verglichen und überprüft werden. Durch die direkte Einbeziehung der Biomedizinischen Analytik in die Produktion von mikrofluidischen Biochips am Firmenstandort von STRATEC Consumables in Anif wird die enge Vernetzung von Herstellungsprozessoptimierung und Funktionalität gewährleistet. Anhand der in diesem Projekt generierten Ergebnisse können standardisierte Testverfahren aufgesetzt werden, die zukünftig auch für die Überprüfung weiterer In-vitro-Diagnostika verwendet werden können.


Laufzeit: August 2019 – August 2021
Projektleitung: FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. Geja Oostingh
Projektmitarbeiter*innen: Lea Maria Stangassinger, MSc, Tanja Karl B.MSc
Projektpartner*innen: Firma STRATEC Consumables GmbH

KiaMed: Künstliche Intelligenz zur Analyse medizinischer Bilddaten

KiaMed ist ein gemeinschaftliches Projekt der Studiengänge Informationstechnik & System-Management und  Biomedizinische Analytik.

Innovative bildgebende Verfahren im Bereich Life-Sciences haben das Potential die Analyse von Bilddaten, und somit schließlich die Diagnostik nachhaltig zu revolutionieren. Um die enormen digitalen Datenmengen optimal im Sinne der Diagnosegenauigkeit und somit der Patientensicherheit nutzen zu können, werden automatisierte Methoden der Bildanalyse in Zukunft unabdingbar sein.

Im interdisziplinären Projekt KIAMed werden relevante Forschungsfragen im Bereich Life-Sciences mit Fokus auf digitale Bildgebung bearbeitet. Ziel ist die Lösung medizinischer Fragestellungen mittels neuster Methoden aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz, wie beispielsweise “Convolutional Neural Networks” und “Generative Adversarial Networks”, um schließlich tiefgreifende Erkenntnisse in der Medizin zu ermöglichen.

Dabei sollen die Synergien in der Region zwischen Life-Sciences und der Informationstechnologie mit dem Data Science & Analytics Schwerpunkt an der FH Salzburg genützt werden. Es soll ein Netzwerk mit den Einrichtungen im Bereich Life-Sciences in der Region Salzburg aufgebaut werden.

In drei initialen “Seed-Projekten” werden gemeinsam mit PartnerInnen aus dem Cancer Cluster Salzburg (CCS), der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU), den Salzburger Landeskliniken (SALK), der Naturwissenschaftlichen Fakultät (NAWI), der Paris Lodron Universität Salzburg und dem Kardinal Schwarzenberg Klinikum (KSK) prototypische Anwendungen realisiert:

  • Seed-Projekt 1: “KI zur multimodalen Tumordiagnostik”
  • Seed-Projekt 2: “Analyse von Rückenmarkslesionen in multimodalen Daten”
  • Seed-Projekt 3: “Deep Learning zur Optimierung von histologischen Schnittanalysen”


In weiterer Folge sollen außerdem heimische Unternehmen wie Molecular Devices oder MedPhoton eingebunden werden. Die heterogenen Strukturen in der Region sollen so zusammengeführt werden, um eine fokussierte und exzellente interdisziplinäre Forschung zu etablieren.
 

assoziierte Organisationen:
Zentrum Zukunft Gesundheit (ZZG), Fachhochschule Salzburg
Aachen Center for Biomedical Image Analysis, Visualization and Exploration (ACTIVE), Lehrstuhl für Bildverarbeitung, RWTH Aachen
The Multimedia Signal Processing and Security Lab, WAVELAB, Universität Salzburg, Computerwissenschaften

Keywords: Medizin, Bildverarbeitung, Deep Learning, Künstliche Intelligenz, Histologie, Life Sciences

Wenn Ihre Institution bzw. Ihr Unternehmen Interesse an einer Kooperation hat, freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme: Michael Gadermayr

Laufzeit: Jän. 2020 - Juni 2022
Projektleitung: FH-Prof. DI Dr. Michael Gadermayr B.Eng, FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. Geja Oostingh
Projektmitarbeiter: DI Maximilian Tschuchnig, BSc
Projektpartner*innen: Prof. Dr. Richard Greil (Head of Cancer Cluster Salzburg, Head of Salzburg Cancer Research Institute, Head of the IIIrd Medical Department, SALK), Prof. Dr. Fritz Aberger (Deputy Director Cancer Cluster Salzburg, Naturwissenschaftliche Fakultät PLUS), Prof. Dr. Sébastien Couillard-Després (Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Institut für Experimentelle Neuroregeneration), Prim. Univ.-Doz. Dr. Anton Hittmair (Kardinal Schwarzenberg Klinikum, Head of Institut für Pathologie und Mikrobiologie), Dr. Nadja Zaborsky (Salzburg Cancer Research Institute)

NECNET

NECNET sollte klären, ob bei nuklearmedizinischen Bilddaten ein statistisch signifikanter Unterschied bezüglich der Intensität der Aufnahme des Radiopharmazeutikums bei Patientinnen und Patienten mit gut differenziertem NET, bzw. schlecht differenzierten NEC besteht.

Die Somatostatinrezeptor-Bildgebung ist in der klinischen Routine gut etabliert und ist die am weitesten verbreitete, nuklearmedizinische Bildgebung bei PatientInnen mit neuroendokrinen Tumoren (NET). NET sind selten und entstehen aus neuroendokrinen Zellen (hormonbildende Zellen mit teilweise gleichen Merkmalen wie Nervenzellen. Das Vorhandensein von SSTR auf Tumorzellen kann zur Bildgebung mittels SSTR-PET/CT, aber auch zur Peptidrezeptor-Radionuklid-Therapie (PRRT) genutzt werden. Aktuell werden in der Nuklearmedizin des Salzburger Landeskrankenhaus das Somatostatin-Analoga basierte Radiopharmazeutika Ga68 DOTA-NOC eingesetzt.

Der aktuellen Studienlage zufolge ist die Sensitivität für NET bei Ga68 DOTA-NOC mit über 90% am höchsten und der Einsatz der Ga68 DOTA-NOC PET/CT führt bei über einem Drittel der Patientinnen und Patienten zu einer Änderung im Therapiekonzept. Speziell vor der (palliativen) Peptidrezeptor-Radionuklid-Therapie (PRRT) mit Yttrium 90, bzw. Lutetium 177 muss eine ausreichende Somatostatin-Rezeptor-Expression der Tumorherde nachgewiesen werden. Bei NET Grad 3 (Ki-67>20%) unterscheidet die WHO erst seit 2017 zwei Subgruppen: die besser differenzierten NET und die schlechter differenzierten NEC (Neuroendocrine-Carcinoma). Studien haben gezeigt, dass Grad 3 NET eine bessere Prognose als Grad 3 NEC aufweisen. Wenn Grad 3 NET Somatostatin-Rezeptoren exprimieren, sieht die Leitlinie die PRRT prinzipiell als Möglichkeit, da Einzelfallbeobachtungen bisher eine gute Wirksamkeit der PRRT bei gut differenzierten NET Grad 3 zeigten. Eine niedrige Proliferationsrate, sowie ein hoher Uptake in der SSTR-PET/CT gelten als positive prognostische Marker. Dieses Projekt sollte klären, ob bei den vorhandenen nuklearmedizinischen Bilddaten ein statistisch signifikanter Unterschied bezüglich der Intensität der Aufnahme des Radiopharmazeutikums bei PatientInnen mit gut differenzierten NET und schlecht differenzierten NEC besteht.

Es wurden nuklearmedizinische (PET/CT), bzw. histologische (Biopsie) Daten und Befunde von 281 Patientinnen und Patienten an den Salzburger Landeskliniken analysiert. Es wurden alle Patientinnen und Patienten mit NET Grad 3 ab 2016 re-evaluiert und anhand der aktuellen WHO Klassifikation in NET und NEC unterteilt. Die Kriterien für die Unterteilung waren Differenzierungsgrad (hoch differenziert versus niedrig differenziert), proliferationsbasiertes Grading (Ki-67-Index), sowie Anzahl der Mitosen im high power field (HPF).

Die Auswertung zeigte, dass in den Jahren 2016-2021 281 PatientInnen mit Verdacht auf NET in der Universitätsklinik für Nuklearmedizin und Endokrinologie mittels PET/CT untersucht wurden. Die Anzahl der PatientInnen mit niedrig differenzierten NET und einem Proliferationsindex (Ki-67-Index) von über 20%, bei denen auch eine Ga68 DOTA-NOC PET/CT durchgeführt wurde, war sehr niedrig. Insgesamt erfüllten nur 12 Patientinnen und Patienten die Einschlusskriterien. Bei diesen 12 Patientinnen und Patienten wurde eine histo-pathologische Re-Evaluierung anhand der aktuellen WHO Klassifikation durchgeführt. Diese Fallzahl unterschreitet die Mindestzahl für eine statistische Auswertung, weshalb die Ergebnisse nur als Basis für die Planung weiterer Studien dienen können. Das selten Vorkommen NET Grad 3 macht eine Single-Center Studie schwierig. Eventuell könnten in einer Multi-Center Studie genügend Daten generiert werden. 

Laufzeit: Oktober 2019 – Oktober 2021 (inkl. Covid-bedingter Laufzeitverlängerung)
Projektleitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Pirich, Florian Szigeti, MSc
Projektpartner*innen: Universitätsklinik für Nuklearmedizin und Endokrinologie (SALK), Pathologisches Institut (SALK)

ORTHO-CoVid – Orthoptik unter CoVid

Fragebogen zum Themenbereich Orthoptik bzw. Orthoptist*innen unter CoVid: Orthoptist*innen arbeiten zumeist in Krankenhäusern und (Augenarzt)Ordinationen in der Versorgung von Patient*innen aller Altersgruppen.

Die Fragebogenerhebung (online) soll drei Hauptbereiche beleuchten. Erstens, sollen (Veränderungen von) Arbeits- bzw. Beschäftigungssituation von Orthoptist*innen in Österreich während CoVid (Lockdown, bzw. danach) dargestellt werden (Stichwort: Kurzarbeit, usw.). Zweitens wird die Nutzung von digitalen Tools für Kommunikation und Berufsausübung (Stichwort Telemedizin) erhoben (Probleme, Fragen, Einstellungsänderung zu Telemedizin, Telemedizin Post-Corona etc.). Der Lock-down und die eingeschränkte Möglichkeit eine orthoptische Untersuchung in Präsenz haben wohl unterschiedliche Auswirkungen für verschiedene Patient*innengruppen bzw. Diagnosen. Es soll daher in einem ersten Schritt erhoben werden, wie österreichische Orthoptist*innen die Chancen bzw. Risiken durch Telemedizin und Lock-Down einschätzen. In einem zweiten Schritt (ca. in 1 Jahr) sollen die österreichischen Orthoptist*innen neuerlich befragt werden, ob ihre Einschätzung bzgl. Chancen und Risiken sich bewahrheitet haben, bzw. wie sich die Telemedizin post-CoVid weitereintwickelt hat.


Laufzeit: 07.09.2020 – 31.08.2021
Projektleitung FHS: FH-Prof. Mag. Ruth E. Resch

VISUS

Die Überprüfung der Sehkraft gehört zu den alltäglichsten Untersuchungen der Augenheilkunde, frühe Standardisierungsversuche mündeten in Richtlinien (Din Norm).

Dennoch werden im Alltag aufgrund zahlreicher Faktoren die Prüfkriteren nicht immer perfekt eingehalten. So finden sich zahlreiche Sehprobentafeln bzw. Optotypen die ausgewählt werden können, weiterhin wird mit Sehproben, Optotypen, Darstellungsformen (digital/analog) experimentiert. Einfluss auf die Umsetzung der Richtlinien, nehmen aber auch lokale Gegebenheiten (Ausstattung des Arbeitsplatzes) und Vorgaben durch die kognitive Kompetenz der zu untersuchenden Personen. Nicht zuletzt beeinflussen auch individuelle Vorlieben bzw. eminzenzbasierte Entscheidungen die Art der Sehschärfenprüfung. Der Studiengang Orthoptik hat daher eine umfangreiche Befragung via Papier-Bleistift-Testung (Fragebogen) in den DACH-Ländern durchgeführt. Die Auswertung der deutschen und schweizer Fragebögen hat sich nun aufgrund von CoVid verzögert und wird im Sommer finalisiert. Die Ergebnisse der österreichischen Fragebögen wurde bereits im Mai 2019 in Deutschland präsentiert


Laufzeit: 15.9.2017 – 30.09.2022
Projektleitung: FH-Prof. Mag. Ruth E. Resch

PRISMA17

Evaluierung des Einflusses der PSMA-PET/CT auf das therapeutische Management bei geplanter radikaler Prostatektomie, bzw. Radiotherapie, sowie der Wertigkeit der PSMA-PET/CT in der Rezidivdiagnostik der Prostatakarzinompatienten mit niedrigem PSA-Wert  (0,2-2 ng/ml)

Die Abkürzung PSMA steht für Prostata-Spezifisches-Membran-Antigen. Prostatakarzinomzellen exprimieren diese Membran-Antigen auf der Oberfläche. Das verwendete Radiopharmakon Ga-68 PSMA-bindet an diese Antigene. Aufgrund der spezifischen Bindung reichert sich Radioaktivität im Tumorgewebe an und kann mit PET/CT-Geräten detektiert werden. Die Detektionsrate ist von der Größe des Tumors, bzw. des Rezidiv abhängig.

Primärstaging: Bei Patienten mit histologisch gesichertem Prostatakarzinom, bei denen eine radikale Prostatektomie vorgesehen ist, wird prätherapeutisch eine Ga-68 PSMA-PET/CT, sowie eine multiparametrische MRT durchgeführt. Es soll geklärt werden, welchen Einfluss der Einsatz  der PSMA PET/CT, sowie der multiparametrischen MRT, auf das initiale Therapiemanagement bei Patienten mit histologisch gesichertem Prostatakarzinom besitzen. Es werden nur Patienten ohne klinischen Hinweis auf Fernmetastasierung eingeschlossen. Die Verifikation erfolgt über die postoperative histologische Auswertung, inkl. histochemischer Färbung mittels eines Prostata-Spezifischen-Membran-Antikörpers.

Restaging: Als Restaging ist diese Methode bereits klinisch etabliert. Laut der S3 Leitlinie für Prosta-takarzinome, ist bei einem neuerlichen Anstieg des PSA-Wertes im Blut (prostataspezifisches Antigen) auf über 0,2 ng/ml, nach erfolgreicher Therapie, von einem Rezidiv, bzw. von einer Metastasierung auszugehen. Die Ga-68 PSMA-PET/CT zeigt deutlich höhere Detektionsraten bei PSA-Werten bis 2ng/ml als die herkömmliche Diagnostik mit F-18 Cholin. Die Detektion des Rezidivs, bzw. der Metastasierung hat einen entscheidenden Einfluss auf das therapeutische Vorgehen. In diesem Projekt wird der Stellenwert der PSMA PET/CT, sowie der multiparametrischen MTR in der Rezidivdiagnostik bei Prostatakarzinompatienten in kompletter Remission nach Primärtherapie untersucht.  Als Indikation für eine PSMA PET/CT gilt ein PSA-Wert im Bereich von 0,2-2 ng/ml. Die Zahl der Patienten, welche in der Folge durch Operation und/oder Strahlentherapie, bzw.  eine komplette Remission erreichen, wird berechnet und mit historischen Kontrollen verglichen.


Laufzeit: Oktober 2016 – September 2019
Projektleitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Pirich, Florian Szigeti, MSc
Projektpartner*innen: Universitätsklinik für Nuklearmedizin und Endokrinologie (SALK), Pathologisches Institut (SALK)

REACT – REdesiging HeAlth ProduCTs

Wie steigert man die Akzeptanz von Medizinprodukten? Warum verwenden (ältere) Menschen kein Rollmobil, obwohl es ihren Alltag erheblich erleichtern würde? Wie kann man Inkontinenzprodukte, Bettpfannen oder Toilettenstühle anders gestalten, um das damit verbundene sozial Stigma zu reduzieren?

Diesen Fragen gehen Studierende und ForscherInnen der Studiengänge Gesundheits- und Krankenpflege und Design & Produktmanagement an der FH Salzburg im Rahmen des Pilotprojekts REACT (REdesigning heAlth produCTs) nach. Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren werden Produkte aus dem medizinisch-pflegerischen Bereich einem forschungsbasierten (Re-) Design unterzogen. Das Ziel des interprofessionellen Pilotprojektes ist die Steigerung der Akzeptanz und Sicherheit von Produkten zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit krankheits- oder altersbedingten Einschränkungen. Im Mittelpunkt steht dabei der menschzentrierte Produktentwicklungsprozess. Die Basis für den momentan stattfindenden Design-Prozess lieferte die Phase der Produktidentifikation und -analyse in Kooperation mit regionalen PartnerInnen aus dem Gesundheitswesen. Den Abschluss findet dieses Pilotprojekt in der Designtesting-Phase im Herbst/Winter 2019.

Design & Pflege
Die Nichtakzeptanz sowie die daraus folgende Nichtnutzung von Medizinprodukten kann stark auf deren Design zurückgeführt werden. Grundlegend hat Design funktionale Aspekte sowie verschiedene emotionale und soziale Zusatznutzen. Gerade im erweiterten Pflegebereich weisen Produkte häufig Gestaltungsdefizite auf. Von besonderer Bedeutung ist dabei die soziale Signifikanz dieser Produkte. Dem Umfeld wird eindeutig signalisiert, dass mit dem/der VerwenderIn „etwas nicht stimmt“. Die NutzerInnen leiden in aller Regel an sich schon unter ihren Einschränkungen und der reduzierten Lebensqualität. Wird dies durch täglich zu verwendende Produkte öffentlich kommuniziert, verstärkt sich das Gefühl der Minderwertigkeit: Stigmatisierung, Scham und Ablehnung der Produkte sind die Folge.

Drei Projektphasen zwischen September 2018 und Februar 2020

  • In der ersten Phase (Wintersemester 18/19) identifizierten und analysierten Studierenden der Gesundheits- und Krankenpflege pflegerisch-relevante Produkte für ein Re-Design. Dazu wurden Einzelinterviews mit ExpertInnen aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens, Fokusgruppengesprächen mit Pflegepersonen aus verschiedenen Pflegebereichen sowie Aktionsforschung mit AnwenderInnen und NutzerInnen durchgeführt.
  • Auf dieser Informationsbasis wurden insgesamt acht Produkte in einem forschungsbasierten Design-Briefing im Februar 2019 an den Studiengang Design & Produktmanagement übergeben. In einem menschzentrierten Prozess wurden in der zweiten Projektphase von den Masterstudierenden konkrete Designanforderungen abgeleitet und erste funktionelle Prototypen erstellt. Die Präsentation der ersten Prototypen fand am 27.06.2019 am Campus Kuchl der FH Salzburg statt.
  • In der dritten Phase (Wintersemester 19/20) werden die Studierende gemeinsam mit den ForscherInnen der FH Salzburg der Frage nachgehen, ob und inwieweit die redesignten Produkte besser ab-schneiden als vergleichbare handelsübliche Produkte. Analysedimensionen beinhalten dabei u.a. Funktionalität, Usability, Nachhaltigkeit, Design und User Experience.

Ausblick
Die FH Salzburg ist aufgrund des positiven Feedbacks der StakeholderInnen derzeit in der Konzeptionsphase eines „REACT“ Forschungs- und Entwicklungszentrums. Das Ziel des Zentrums ist es, durch einen mensch-zentrierten Designansatz die Akzeptanz und Nutzung von Produkten und Dienstleistungen zu erhöhen. Der Fokus liegt dabei auf der Zielgruppe der älteren Menschen und betrifft die gesamte Lebenswelt dieser AnwenderInnen: vom Gesundheitsbereich bis hin zum privaten Konsum. Mit dem „REACT“ Zentrum wird die FH Salzburg verstärkt als Brücke zwischen Praxis und Wissenschaft fungieren.

Laufzeit: September 2018 - Februar 2020
Projektleitung: Mag.a Melanie Roth, BSc
Projektmitarbeiter*innen: Laura Ackermann, B.Eng., BSc, MSc; Anneli Eddy, BA; Magdalena Fischill, BScN, MScN