12. Jänner 2024

Mit Biotechnologie zu umweltfreundlichen Produkten

Nach dem Studium stieg FH-Absolvent Lukas Sommerauer als wissenschaftlicher Mitarbeiter in die Forschung am Campus Kuchl ein. Seitdem beschäftigt er sich in abwechslungsreichen Projekten mit der Nutzung von natürlichen Stoffen, die derzeit noch wenig Beachtung bekommen, und biotechnologischen Verfahren, die eine Chance für Mensch und Umwelt darstellen.

Der „Holzweg“ begann für Lukas Sommerauer schon mit 14 Jahren am Holztechnikum Kuchl. Nach seiner Matura dort entschied er sich für den Studiengang Holztechnologie & Holzbau an der FH Salzburg, wo ihn sein Interesse mehr und mehr zu holztechnologischen Fragestellungen führte. Durch Projekte und Praktika wuchs seine Vorliebe für die Forschung und das Arbeiten im Labor. In seiner Abschlussarbeit beschäftigte er sich mit der Entwicklung von biobasierten Kunststoffen aus Furfurylalkohol und Milchsäure, beides Biomoleküle, die mit geringem Aufwand aus verschiedenen Reststoffen gewonnen werden können und deshalb für die „Grüne Biochemie“ höchst interessant sind. Für ihn war klar, dass er auch nach dem Studium an der Schnittstelle von Holz, nachhaltigen Technologien und kreislauffähigen Materialien forschen wollte und so entschied er sich für eine wissenschaftliche Laufbahn am Campus Kuchl.

„Mir liegt das strukturierte Arbeiten und analytische Denken, sowie gewissen Dingen wirklich ‚auf den Grund zu gehen‘. Das macht die Arbeit im Labor so interessant.“.

Abwechslungsreiche Projektarbeit

Mittlerweile arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FH Salzburg und promoviert gleichzeitig an der Universität für Bodenkultur in Wien. In den vergangenen Jahren war er an verschiedenen Forschungsprojekten beteiligt, wie beispielsweise im Salzburg Center for Smart Materials, in dem er an der Entwicklung von intelligenten Funktionsmaterialien beteiligt war, oder einem Projekt zur Behandlung von Holz mit Bläuepilzen, um auf natürliche Weise eine besonders ästhetische Färbung des Materials zu erzielen. In seiner Dissertation beschäftigt sich Lukas mit Inhaltsstoffen aus Rinde. Denn die äußere Haut des Baumes kann weitaus mehr, als wir derzeit daraus machen: Je nach Baumart liefert sie wichtige Stoffe für die Medizin- und Kosmetikbranche, für Oberflächenbeschichtungen oder auch zur Lebensmittelherstellung. Lukas charakterisiert diese Inhaltsstoffe und erprobt sie für verschiedene Anwendungszwecke, im Speziellen Antioxidantien und Antimykotika, die beispielsweise gegen Holzfäule wirken. Für die Reinigung der Stoffe nutzt er Enzyme statt Chemikalien, die die Rindenextrakte auf schonendere Weise in die gewünschten Endprodukte umwandeln. Gerade für die Medizin- und Kosmetikbranche ist dieses Verfahren der enzymatischen Hydrolyse höchst interessant, da wesentlich weniger gesundheitsschädliche Stoffe im Prozess entstehen. Ihm gefällt der ganzheitliche und systemische Ansatz dieser Verfahren:

„Alles, was bei der Verarbeitung und Reinigung der Rindenextraktstoffe als ‚Abfall‘ entsteht, kann ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft mit biotechnologischen Verfahren wie der Fermentation mit Mikroorganismen zu neuen Stoffen, zum Beispiel Bioethanol, umgewandelt werden.“

Beflügelt durch internationalen Austausch

Die Projektarbeit in Verbindung mit dem Promotionsstudium bot ihm neue Möglichkeiten und öffnete seinen Horizont, so Sommerauer.

„Ich kann mich in der Tiefe mit einem Thema beschäftigen und neues Wissen generieren, und kann auch über meinen Tellerrand blicken und von anderen lernen. Letztes Jahr durfte ich sechs Monate an der Oregon State University verbringen, mich dort mit anderen Forschenden austauschen und neue Perspektiven auf mein Thema dazugewinnen, die mich in meiner Arbeit an der FH wieder weiterbringen.“

Studierende und Lehrende des Studiengangs Holztechnologie und Holzbau besprechen Modelle, rund um einen Tisch stehend

Holztechnologie & Holzbau (Bachelor)

gebogene, luftige Holzkonstruktion

Holztechnologie & Holzwirtschaft (Master)

#karrierewege

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