13. Jänner 2022

Uni-Professor im Holzzeitalter

Für Johannes Konnerth steht die Menschheit am Beginn des „Holzzeitalters“: Wir lernen mehr und mehr die vielfältigen Möglichkeiten des Materials intelligent einzusetzen und damit unsere Welt nachhaltiger zu gestalten. Der Professor an der Universität für Bodenkultur weiß, wovon er redet, schließlich hat das „Multitalent Holz“ ihn fast immer auf seinem Lebensweg begleitet. Startpunkt seiner Begeisterung für den nachwachsenden Rohstoff war das Studium an der FH Salzburg. 

© Christoph Gruber
© Christoph Gruber

Zwar war nach dem Besuch der HTL für Maschinenbau seine Studienfindungsphase von einigen kreativen Ausflügen geprägt, schlussendlich war die Entscheidung für das technisch-wirtschaftliche Studium am Campus  Kuchl mit Holz als genialem Zentrum aber eindeutig. Die Ausbildung an der FH Salzburg hat die Basis für alle weiteren beruflichen Stationen gelegt und überzeugte Johannes durch eine gelungene Kombination aus fachlicher Breite und Tiefe.

Im Studienalltag drehte sich vieles um Holz und ganz speziell war damals natürlich auch die enge Gemeinschaft der Studierenden vor Ort, die intensiven Diskussionen bis tief in die Nacht förderte. Aus dem Praktikumsemester entwickelte sich das Thema seiner Abschlussarbeit Leistungssteigerung durch Mitarbeitermotivation beim Fensterkantelhersteller Tiroler Lamellierholz GmbH in Silz/Tirol. Unmittelbar nach dem Studienabschluss im Jahr 2001 ging es mit zwei weiteren Studienkollegen für zwei Jahre ins Burgenland zum damals neu eröffneten, größten österreichischen Laubholzsägewerk (TTM Massivholz – heute Abalon Hardwood GmbH) mit spannenden Aufgaben in der weltweiten Verkaufsorganisation von Buchenschnittholz und den Sägenebenprodukten.

Gepackt von der Reiselust übersiedelte Johannes für ein Jahr nach Bologna, vorrangig um vernünftig Italienisch zu lernen. Als interessanter Glücksgriff erwies sich nach mehrwöchigem intensiven Sprachtraining die Firma Tecnoform S.p.A, einem Leichtbaumöbelhersteller für Wohnwägen, -mobile und Yachten, bei dem er im Qualitätsmanagement tätig war. Zurück in Österreich begann Johannes ein Dissertationsstudium im Bereich der Verklebung von Holz an der Universität für Bodenkultur in Wien, um sich fachlich zu vertiefen. Diese Entscheidung war der Beginn einer bis heute andauernden wissenschaftlichen Karriere, mit mehrmonatigen Auslandsaufenthalten in Knoxville/Tennessee (USA) und an der ETH Zürich.

Mittlerweile ist Johannes Konnerth Professor für Holztechnologie an der BOKU, forscht im Bereich der effizienten Nutzung des wertvollen Rohstoffes und unterrichtet und betreut Studierende vom Bachelor bis zum Doktorat in technologischen und materialwissenschaftlichen Fächern. Die Zukunft der Holzbranche und die Möglichkeiten einer Ausbildung in diesem Bereich sieht er überaus vielversprechend:

„Obwohl Holz seit Menschengedenken in mannigfaltigster Weise verwendet wird, stehen wir eben erst am Beginn eines Holzzeitalters. Noch nie war die Motivation so hoch Energie in die Weiterentwicklung des Holz-Sektors zu stecken. Holz ist der einzige nachwachsende Rohstoff, der uns in enormen Mengen zur Verfügung steht und gleichzeitig so leistungsfähig und unglaublich vielfältig einsetzbar ist.“

gebogene, luftige Holzkonstruktion

Holztechnologie & Holzwirtschaft (Master)

#karrierewege

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