Die Designerin, Dozentin und Gründerin von Amberpress Gosia Warrink führte Studierende von MultiMediaArt in einem Vortrag und zweitägigen Workshops in das Thema »Spekulatives Design« ein und entwickelte gemeinsam mit den Studierenden Gedankenexperimente und Produktideen für fiktive Zukunftsszenarien.
Warrink ist Gründerin des Designstudios AMBERDESIGN und des Verlages AMBERPRESS, sowie Autorin und Designerin des Bildwörterbuch-Bestsellers ICOON. Als Grenzgängerin zwischen den Disziplinen arbeitet sie seit 2012 auch freischaffend an künstlerischen Projekten wie Lichtobjekten, Tapeten und Plastiken. Seit 2016 ist sie Dozentin und künstlerische Mitarbeiterin an der Fakultät für Gestaltung an der Universität der Künste Berlin und forscht zum Thema »Universalkommunikation«.
Die gebürtige Polin lebt seit 1995 in Berlin. Von 1993 bis 1998 studierte sie Linguistik an der Universität Warschau und von 2000 bis 2005 Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin. Gosia Warrink stellt ihre Arbeiten international aus, u.a. im STEDELIJK Museum Amsterdam, während Salone del Mobile/Mailand, Design Miami und auf dem DMY Festival/Berlin. Ihre Designarbeiten wurden u.a. vom Rat für Formgebung, Art Directors Club Deutschland und der Berlin Design Selection ausgezeichnet.
Die Studierenden lernten die bekanntesten Positionen, Theorien und Beispiele für Spekulatives Design kennen und verknüpften das Gelernte mit praktischen Übungen (in Einzel- und Teamarbeit) zur Gestaltung von kreativen Produkten.
Die Zukunft galt dabei als ein Medium, nicht als Ziel. Spekulatives Design diente hier als Mittel für kritische Interventionen: Durch fiktive Zukunftskonzepte wurde die Aufmerksamkeit auf gegenwärtige und zu erwartende Missstände in der Welt gelenkt, sowie das Nachdenken über mögliche ökologische, ökonomische, technologische, politische oder demografische Szenarien angeregt. Dies öffnete einen Raum für Spekulationen, in dem Design ohne kommerziellen Druck agieren und Verantwortung im »Weltenentwerfen« übernehmen konnte.
Von der »Was-wäre-wenn-Frage«, über die Entwicklung von Zukunftsszenarien, bis hin zur Kommunikation für die spekulativen Produkte, haben die Studierenden einen Einblick in den gestalterischen Prozess rund um eine Produktentwicklung gewonnen. Das Ziel der Lehrveranstaltung war, sich im Querdenken sowie Präsentieren zu üben und Projekte zu erarbeiten, die das Portfolio der Studierenden bereichern.
Entstanden sind acht Konzepte. Jede*r Studierende präsentierte am Ende der Lehrveranstaltung narrative und visuelle Ergebnisse, bestehend aus einem Namen sowie einer Beschreibung eines fiktiven Produktes und einer Visualisierung.