Miniaturautos und Management Methoden

Eine der Vorlesungen, die von den Studierenden immer wieder mit Spannung erwartet wird, ist das Seminar zu Lean Management im Sommersemester. Dabei wird mehrere Tage lang ein reales Produktionsszenario in Teams durchgespielt und jeden Tag stellen die „Kunden“ neue Anforderungen an ihre Produkte. Eine herausfordernde Angelegenheit, die nicht nur Prinzipien und Methoden zur Gestaltung von effizienten Wertschöpfungsketten schult, sondern auch Teamfähigkeit und Führungsqualitäten.

Was auf den ersten Blick ein bisschen anmutet wie das Basteln mit Playmobil, ist ein anspruchsvoller, mehrtägiger Workshop in Sachen Unternehmenssteuerung und Prozessoptimierung: Anhand eines Produktionsauftrages (der Herstellung von Miniatur-Fahrzeugen in Serien- und Sonderausstattungen) werden verschiedene Teams aus Studierenden in den Wettbewerb geschickt, um eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen innerhalb eines vorher festgelegten Zeitrahmens zu bauen. Jeden Tag werden dabei neue Anforderungen an die Produktion gestellt (bspw. „15 Modelle mit Sonderausstattung Dachgepäckträger“), es werden neue Hilfsmittel und Schablonen zur Optimierung bereitgestellt und alle Fahrzeuge werden bei der „Abnahme“ einem strengen Funktions- und Fahrtest unterzogen. Dabei dürfen Studierende auch kreativ werden und die Werkstatt nutzen, um eigene Schablonen zu bauen oder um sich den Produktionsablauf möglichst ergonomisch einzurichten.

Um als Team erfolgreich zu sein, muss der Arbeitsfluss sauber organisiert und einer stetigen Verbesserung unterworfen sein – bei allen sportlichen Ambitionen darf aber gleichzeitig der gemeinschaftliche Spirit nicht leiden und die Teamleader müssen Stärken der einzelnen Mitglieder erkennen und möglichst gut einsetzen. Ebenso werden Ablaufdiagramme für die Produktion erstellt, Messgrößen zur Charakterisierung von Prozessen festgelegt und die Studierenden lernen, wichtige Abläufe, Verfahren und Schritte zu erkennen und zu optimieren.

Das Seminar mit Christoph Schur, Gerda und Gerhard Felber ist einerseits nervenaufreibend, aber gleichzeitig das perfekte Training, um die vorher in der Theorie erarbeiteten Lean Management Methoden in die Praxis umzusetzen. Der Begriff der „schlanken Produktion“ stammt ursprünglich aus der Automobilindustrie, ist mittlerweile aber auch für die Holzwirtschaft unerlässlich, um eine möglichst fehlerfreie und ressourcenschonende Herstellung von Gütern zu ermöglichen.