04. August 2023

Design: sozial und ökologisch

Das Thema Kreislaufwirtschaft zieht sich wie ein roter Faden durch den Lebenslauf der Designerin Sigrid Bürstmayr – seit sie das Konzept während ihres Studiums am Campus Kuchl verinnerlicht hat. Von 2004 bis 2008 absolvierte sie das damals noch recht junge Magisterstudium Design & Produktmanagement (dpm) an der FH Salzburg. Heute lehrt und arbeitet sie an der FH JOANNEUM, ist selbstständig als Ausstellungsgestalterin tätig und seit 2023 Vorstandsmitglied von designaustria.

© Sara-Sera

„Ich wollte genau DAS studieren: Design UND Produktmanagement. Das Angebot war einzigartig und ich würde es sofort wieder wählen“, erklärt die Niederösterreicherin, die nach der Matura und ersten Berufserfahrungen im In- und Ausland in die Holzgemeinde Kuchl zog. Was folgte waren vier intensive und lehrreiche Jahre, zahlreiche Freundschaften, die bis heute halten und ein wichtiges Netzwerk bilden. „Ich treffe immer wieder dpm-Absolvent*innen auf Konferenzen, bei Projekten, aber auch als Studierende dann bei uns im Master an der FH JOANNEUM. Es ist einfach schön die gleiche Sprache – die dpm-Sprache, eine zukunftsorientierte und offene – zu sprechen“, fasst sie ihre Zeit zusammen.

Das Studium nutzte Sigrid auch für ein Auslandssemester in Halmstad in Schweden, ihren Schwerpunkt legte sie im Studium auf den Bereich Marketing. Der Vorteil des Studiums an der FH Salzburg ist in ihren Augen vor allem die Breite der Ausbildung. Das merkte sie während ihres Pflichtpraktikums bei einer Verpackungsfirma, wo ihre Expertise von Präsentationen über Verpackungskonzepte bis hin zu Messeständen eingesetzt wurde. Es folgte die Diplomarbeit im Bereich Verpackungsdesign und erste Kontakte nach Graz, „der UNESCO City of Design“, wo es sie nach dem Abschluss schließlich hinzog.

Vom digitalen zurück in den Raum

Sie startete als Designerin bei einem Startup, das Apps entwickelte (damals noch etwas ganz Neues), wo sie Grafikdesign bis zum Messestand verschiedene Design-Agenden entwickelte. Doch ihre Leidenschaft fand sie über das Masterstudium „Ausstellungsdesign“ an der FH JOANNEUM. „Ich wollte aus der App- Industrie wieder zurück in den Realraum“, lacht die Absolventin. Ob Ausstellungen, Shopkonzepte oder Showrooms – die Wissensvermittlung im Raum lässt Sigrid Bürstmayr seither nicht mehr los. Das Studium schloss sie 2014 ab.

Nachhaltigkeit – Mehr als ein Stichwort

Drei Jahre unterstützte sie anschließend als Ausstellungsdesignerin das Atelier Thümmel bei der Umsetzung und Gestaltung diverser Ausstellungen, u.a. eine Ausstellung zu 100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich, oder 500 Jahre evangelischer Glaube in der Steiermark, eine Ausstellung im Schaubergwerk Oberzeiring. Durch die Arbeit im Atelier rückte das Thema der Wiederverwertung und Barrierefreiheit einmal mehr in den Fokus. „Mein Schwerpunkt liegt auf nachhaltigem Design. Ich sehe auch im Design die Verantwortung, nachhaltig – also ökologisch, sozial und ökonomisch sinnvoll – zu agieren“, fasst sie zusammen.

Seit 2015 ist Sigrid Bürstmayr fest an der FH JOANNEUM, am Institut Design und Kommunikation in Graz als Lehrende und Forschende tätig, sowie an der Alpen Adria Universität Klagenfurt, wo sie Ausstellungsdesign und nachhaltiges Design unterrichtet. In Publikationen und Gastvorträgen, auf Konferenzen und Symposien steht sie für das Thema ein.

Internationales Netzwerk und regionale Vernetzung

Als Vortragende, Workshopleiterin und Gastdozentin wird Sigrid Bürstmayr regelmäßig zu internationalen Konferenzen (Ars Electronica Festival Linz, WDCD Festival Mexico City, Istanbul Design Summit, Detroit Socio Design Symposium, TEDx Lend) und an Universitäten (Universidad Politecnica de Valencia, Hubei Institute of Fine Arts Wuhan, ESAD Porto, Özyegin University Istanbul) eingeladen.

Die internationalen Kontakte haben sie darin bestärkt, auch regional und national das Thema Nachhaltigkeit im Design weiter voranzutreiben. „Mir geht es einfach zu langsam, wir müssen ins Umsetzen kommen“, bekräftigt sie. Seit Frühjahr 2023 ist Sigrid Bürstmayr im Vorstand der Interessensvertretung designaustria aktiv. „Einer meiner Schwerpunkte ist es hier, die Vernetzung aller Designausbildungsstätten zu verstärken, die Szene und die damit verbundene soziale und ökologische Verantwortung zu stärken“, erklärt sie ihre Motivation.

Studentin schreibt auf digitalem Zeichenboard

Design & Produktmanagement (Bachelor)

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