27. Mai 2022

Internationaler Konzern statt Lehrerpult

„Ich bin sicher nicht den geraden Weg gegangen“, sagt Anna Drühe über ihre berufliche Entwicklung. Das Masterstudium „Soziale Innovation“ an der FH Salzburg war für sie ein Glücksgriff – auch wenn sie am Anfang gar nicht so genau wusste, was sie da so alles lernt.

Anna Drühe ©Sophie Ruetz

Es gibt nicht viele Menschen, die schon im Kleinkindalter genau wissen, was sie einmal werden wollen. Anna Drühe ist so jemand. Auf die Frage nach dem Berufswunsch antwortete sie schon als Vierjährige: „Volksschullehrerin“. Ein Weg, den sie konsequent ging und nie wirklich hinterfragt hat. Sie machte die Matura an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik in Salzburg und inskribierte anschließend an der Pädagogischen Hochschule Volksschul-Lehramt. Während ihres Bachelor-Studiums war sie ein halbes Jahr in Finnland, gleichzeitig machte sie die Ausbildung zur Fahrschullehrerin und arbeitete in diesem Beruf. „Die Arbeit mit jungen Menschen macht mir großen Spaß“ , erzählt sie über diese Zeit. Sie selbst ist übrigens begeisterte Motorradfahrerin, sie fasziniert alles, was mit Motoren zu tun hat.

Irgendwann gegen Ende ihrer Studienzeit kamen aber dann doch Zweifel, ob der eingeschlagene Weg wirklich der richtige war.  „Mir fehlte noch das gewisse Etwas, ich wollte meinen Horizont erweitern“, entschied sie sich dagegen, gleich mit 22 Jahren in einer Volksschule zu beginnen. Eher zufällig hörte sie vom berufsbegleitenden Masterstudium Soziale Innovation an der FH Salzburg, eine Idee begann sich ganz langsam festzusetzen. Mit der Überzeugung, ohnehin nicht mehr aufgenommen zu werden, weil sie mit ihrer Bewerbung recht spät dran war, gab sie ihre Unterlagen ab. Und bekam einen Platz. „Eigentlich habe ich gar nicht so genau gewusst, was ich da studiere“, gibt sie im Nachhinein zu. Umso größer war die Überraschung, dass sie weniger mit Sozialer Arbeit im eigentlichen Sinn, sondern mit Fragen der Organisationsentwicklung, des Projektmanagements oder rechtlichen Themen konfrontiert war. „Ich habe gemerkt, dass ich einen Draht zu solchen Fragestellungen habe“, erzählt Drühe: „Wenn man Jus oder Medizin studiert, hat man ein klares Berufsbild. Bei Sozialer Innovation ist das ganz anders.“ Wie bei einem Buffet könne man sich jene Aspekte und Themen herausgreifen, die einen interessieren. Bei Drühe waren es die Human Ressources, die sie für sich entdeckte. „Ich habe dafür eine Leidenschaft, die mir während des Studiums erst klar wurde“, erzählt sie. Ihre Masterarbeit beschäftigte sich mit Flexibilisierung der Arbeitszeit. „Um im Personalbereich zu arbeiten, gibt es sicher passendere Studien“, war ihr klar, dass mit ihrer Ausbildung ein Weg in ein Unternehmen vielleicht nicht ganz einfach werden würde.

Doch bevor es soweit war, schrieb sie ohnehin noch ein anderes Kapitel ihres Berufslebens zu Ende: 2019 begann sie in der Volksschule Obertrum als Lehrerin. „ Ich wollte es gerne probieren und für mich herausfinden, ob das Richtige ist oder nicht“, sagt sie.  Die Zeit an der Volksschule sei sehr schön und bereichernd gewesen – aber am Ende war ihr klar, dass sie damit langfristig nicht glücklich würde. Als sich ihr Masterstudium und die Zwischenstation an der Volksschule ihrem Ende näherten, fragte sie sich, wie es weitergehen soll. Auf der Karriereplattform der FH Salzburg fand sie das Internationale Management Traineeprogramm von Spar – und fing sofort Feuer. Die Quereinsteigerin bekam wider Erwarten einen Platz und ist seither in der Interspar Zentrale im Bereich Interspar Bäckerei als Trainee auch viel mit Personalentwicklung und –agenden befasst. Das Programm führte sie auch schon ins Ausland, sie kann viel von dem, was sie über Innovation gelernt hat, in der Praxis gut anwenden. Und die 27-jährige träumt mittlerweile von etwas, das so gar nichts mehr mit Volksschulpädagogik zu tun hat: einer internationalen Karriere bei dem österreichischen Handelskonzern. Mit ihrer Flexibilität und ihrer Überzeugung, alles lernen zu können, ist sie dazu auf gutem Weg.

Menschen sitzen in einem Kreis und das Bild fokussiert auf die Handbewegungen der Gruppe, man sieht keine Gesichter

Soziale Innovation (Master)

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