17. August 2022

Nachhaltigkeit als kreativer Schwerpunkt

Magnus Fischer hat früh gewusst, dass er Gestalter werden möchte. Nach dem Studium Design & Produktmanagement an der FH Salzburg gelang es ihm, Kreativität, gesellschaftliche Relevanz und wirtschaftlichen Erfolg zu vereinen.

Die Privatbrauerei Stiegl, das Gut Wildshut, die engagierten bayerischen Landwirte von Voi Guad Bio, das Biokosmetikunternehmen Marías, der Erzeugerverband Biokreis oder das österreichische Start-Up Keego: Die Kundenliste von Magnus Fischer ist voll von renommierten Lebensmittel- und Bio-Marken. Der gebürtige Bayer, der mit seiner Familie in Elsbethen bei Salzburg wohnt, hat sich auf Marken- und Produktentwicklung, Verpackungsdesign und Beratung im Bereich Bio-Lebensmittel spezialisiert. Eine Nische, die sich schon während seines Studiums Design & Produktmanagement an der Fachhochschule Salzburg abgezeichnet hat. „Der Studiengang hat sich von Anfang an mit Konzepten der Kreislaufwirtschaft beschäftigt“, erzählt Magnus. Ein Schwerpunkt, der ganz nach seinen Vorstellungen war.

Abwechslungsreich…

Nach dem Fachabitur mit wirtschaftlichem Schwerpunkt in Bayern bewarb Magnus sich in Salzburg um einen Studienplatz. „Mir hat die Kombination aus kreativen und wirtschaftlichen Inhalten sehr gut gefallen“, begründet er seine Wahl. Er wollte nämlich mit seinem Talent für kreative Gestaltung auch Geld verdienen und etwas gesellschaftlich Relevantes machen. „Ich habe mich nie als brotlosen Künstler gesehen“, schmunzelt er.

Im Bachelorstudium hat er vor allem eines gelernt: Flexibilität und Offenheit für Neues.

„Das Studium war unheimlich abwechslungsreich: Am Vormittag haben wir in der Werkstatt Modelle gebaut, am Nachmittag dann statistische Auswertungen gemacht oder betriebswirtschaftliche Themen diskutiert.“

Diese Fähigkeit, sich schnell in neue Themen einzuarbeiten und sich zu vertiefen, komme ihm nun sehr zugute. „Diese Offenheit ist ein großes Plus dieses Studiengangs“, ist er überzeugt.

…und international

Profitiert hat Magnus im Rückblick auch sehr von der internationalen Ausrichtung des Studiengangs: „Es wurde großer Wert darauf gelegt, dass wir auch aus dem Kuchler Kosmos rauskommen.“ Unvergesslich bleibt für ihn die vierwöchige Chinareise mit dem Studiengang. „Das hat mich als 19-Jährigen sehr beeindruckt und geprägt.“

Ein Auslandssemester in Schweden, vermittelte ihm zusätzliches Know-how im Bereich internationales Marketing. Noch vor dem Ende des Masterstudiums führte ihn ein Praktikum für einige Monate nach Hamburg. Nachdem er den Masterabschluss in der Tasche hatte, kehrte er dorthin zurück und blieb sechs Jahre, in denen er als Designer beim Designbüro „Mutter“ arbeitete. Das Büro hatte ihn aufgrund seines Fokus auf die Kreislaufwirtschaft engagiert. In Teamleistung mit seinen Kolleg*innen bei „Mutter“ gelang es, den Schwerpunkt der Agentur  in den folgenden Jahren hin zu Kunden aus den Bereichen Biolebensmittel und Nachhaltigkeit zu verlagern. „Es war eine sehr spannende Zeit, ich habe dort sehr viel gelernt.“

Im Jahr 2018 kehrte er zurück nach Salzburg und machte sich hier unter dem Namen fibra selbstständig. „Mit drei kleinen Kindern schätze ich die Flexibilität, die meine Selbstständigkeit mit sich bringt sehr“, erzählt Magnus. Seine Kunden aus den Bereichen Biolebensmitteln, nachhaltige Innovation und Social Impact spiegeln treffend wider, wie er sich auch künftig als Dienstleister positionieren möchte. Ihm geht es weniger um das Wachstum der eigenen Organisation, sondern darum, seine Kompetenzen möglichst effektiv für eine bestimmte Gruppe von Unternehmen einzusetzen. Bei nahezu allen Beauftragungen arbeitet fibra im Zusammenschluss mit anderen Expert*innen.

Langjährige Partnerschaften in die „alte Heimat“ Hamburg und ein breitgefächertes Netzwerk innerhalb der Biobranche helfen dabei für jeden Auftrag das passende Team bilden zu können. Magnus beschreibt das so: „Um komplexe Fragestellungen im Sinne der Auftraggeber beantworten zu können braucht es viele Expert*innen an einem Tisch. Alle bringen ihr Spezialwissen ein und am Ende hat jeder neues Wissen gewonnen.“ Sein eigenes Wissen rund um kreislauffähiges Verpackungsdesign vermittelt Magnus Fischer seit 2017 auch an der Fachhochschule Salzburg. Zusätzlich ist er seit vergangenem Jahr auch an der FH Wieselburg als externer Lehrbeauftragter tätig. Und damit ihm nicht langweilig wird, organisiert er darüber hinaus noch das Biolebensmittel Camp, das sich als Plattform für den Austausch innerhalb der Branche etabliert hat. Sein Anspruch ist, dieses Format weiter zu entwickeln und die bestehenden Netzwerke auszubauen.

Und was macht ihm bei allen seinen Aktivitäten den meisten Spaß? „Mein größter Antrieb ist es, Gestaltung als Werkzeug zu benutzen, um damit Menschen zum Handeln zu bewegen.“ Aktuell gibt es viele gelernte Muster, die es aufzubrechen gilt. Das schafft man selten mit dem erhobenen Zeigefinger, aber ganz oft mit subtilen Botschaften, die Design auf der Ebene der Sinneswahrnehmung direkt in Emotionen übersetzen kann.“

Studentin schreibt auf digitalem Zeichenboard

Design & Produktmanagement (Bachelor)

Holzkonstruktion Sitzmöbel

Design & Produktmanagement (Master)

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