Optimierung von Betonschalungsplatten

Matevž Kokot ist Masterand bei der HASSLACHER Gruppe. Am Standort in Slowenien erforscht er, wie die klassische Betonschalungsplatte optimiert werden kann, um sie möglichst materialsparend und umweltschonend zu produzieren.

Wie viele andere Masterstudierende von Holztechnologie & Holzbau auch, wollte Matevž seine Abschlussarbeit in Kooperation mit einem Unternehmen schreiben. Bei der HASSLACHER Gruppe ist er nun bei einem der innovativsten und am stärksten wachsenden Unternehmen der Branche gelandet. Das Motto „From wood to wonders.“ bewahrheitet sich, wenn man die Referenzen betrachtet: dazu zählen einige der höchsten Holzgebäude der Welt, beeindruckende Hallentragwerke und Sportstadien oder Konzerthäuser aus Holz.

Mehr als nur ein Brett

Neben Ingenieurholzprodukten für den modernen Holzbau, allen voran Brettschicht- und Brettsperrholz sowie Konstruktionsvollholz, bietet die HASSLACHER Gruppe auch Schalungsplatten an, ohne die der Betonbau heutzutage nicht denkbar wäre. Die Herstellung von Wänden, Decken, Brücken oder Tunneln benötigt komplexe Schalungssysteme, die höchsten Anforderungen an Langlebigkeit und Dauerhaftigkeit genügen müssen.

Die Optimierung dieser 3-schichtigen Platten ist das Thema der Masterarbeit von Matevž Kokot. Da er aus Slowenien kommt, hat das Unternehmen ihm angeboten seine Forschungs- und Entwicklungstätigkeit am slowenischen Sägewerks- und Produktionsstandort in Bohinjska Bistrica in der Nähe von Bled auszuüben, wo die Platten hergestellt werden. Für Matevž ist es nicht einfach nur ein verleimtes Holzbrett, mit dem er sich beschäftigt, sondern ein hochoptimiertes Werkzeug am Bau, das widrigsten Bedingungen und großen Lasten bei möglichst geringem Gewicht standhalten muss, ohne die Form zu ändern. „Die Platten liegen oftmals monatelang im Regen, sind Schnee oder Sonneneinstrahlung ausgesetzt und trocknen unkontrolliert. Das muss das Material nicht nur einen Bauzyklus lang aushalten, sondern mehrfach“, so Matevž.

Matevž untersucht, wie die Platte materialsparender und damit ressourcenschonender hergestellt werden und ihre Haltbarkeit verbessert werden kann – alles in kontinuierlicher Absprache mit seinen Betreuern, Georg Jeitler und Wolfgang Bischof, Forschung & Entwicklung sowie Normung & Zertifizierung über die gesamte HASSLACHER Gruppe, und Marius Barbu, Fachbereichsleiter Holztechnologie am Studiengang. Die optimierten Prototypen prüft er in den Laboren am Campus Kuchl. Er beschäftigt sich auch damit, auf welche zukünftigen Entwicklungen am Bau die Platte eingestellt werden muss: „Dazu gehört die Frage nach Klebstoffen und Beschichtungen, die biobasiert und umweltfreundlicher sind. Außerdem ist die Schalungsplatte jetzt schon ein Produkt, welches nicht nur gut recycelt, sondern vor allem wiederverwendet werden kann. Diese Möglichkeiten des kreislaufbasierten Wirtschaftens wollen wir in Zukunft beleuchten und noch weiter ausschöpfen.“

Offene Atmosphäre an der FH Salzburg

Seinen Bachelor absolvierte Matevž an der Biotechnical Faculty der Universität Ljubljana. Dass er nun seinen Master in Österreich absolviert, ist auf sein Auslandssemester an der FH Salzburg vor drei Jahren zurückzuführen: „Die Lernprozesse sind hier meiner Meinung nach weiterentwickelt und davon profitiert man als Studierender. Außerdem hat Kuchl eine starke Verbindung von Praxis und Wirtschaft und damit fällt auch der Berufseinstieg leichter“. Matevž spricht fließend Deutsch und so konnte er alle Kurse in Kuchl besuchen und sich gut in die Studiengemeinschaft integrieren: „Ich mag die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Leute hier. Am Anfang war es nicht einfach, weil ich neu zum Jahrgang gestoßen bin und viele sich bereits vom Bachelor-Studium kannten. Wir sind aber schnell zusammengewachsen, vor allem über die gemeinsamen Exkursionen.“

Matevž fühlt sich sichtlich wohl mit der engen Zusammenarbeit mit dem Team der HASSLACHER Gruppe und dem Thema seiner Masterarbeit: „Die Kommunikation funktioniert super, ich habe immer einen Ansprechpartner im Unternehmen, auch in Slowenien. Wenn ich mit meiner Arbeit nicht weiterkomme und Unterstützung benötige, ist stets jemand für mich erreichbar“. Seit mehreren Monaten ist er nun auch als Praktikant eingestellt. Um Prozesse kennenzulernen und die Produktion und Produkt zu optimieren, ist er immer wieder im slowenischen Sägewerk. Dabei kommt ihm sehr zugute, dass er die Sprache beherrscht und die Gegend kennt, schließlich ist das Sägewerk nicht unweit seiner Heimatstadt. Derzeit ist er noch in der Recherchephase, sichtet wissenschaftliche Literatur und sammelt Daten. In den kommenden Monaten wird er diese Daten auswerten, die Masterarbeit schreiben und das Studium beenden. Für die Zeit danach hat er auch schon Pläne: „Wenn möglich, will ich weiter in Österreich oder in Deutschland arbeiten, und zwar in den Bereichen Technologie, Entwicklung und Optimierung, welche ich mit meiner Masterarbeit tiefgründig kennengelernt habe“, so Matevž.