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27. Mai 2023

Holzbau-Exkursion durch Salzburg, Tirol und Berchtesgaden

Bereichernde Eindrücke alpenländischer Holzbaukultur: Die diesjährige Tour führte die Bachelorstudierenden des 6. Semesters an zwei Tagen in die Regionen Salzburg, Tirol und Berchtesgaden, wo sie aktuelle Bauprojekte sowie holzverarbeitende Betriebe besuchten. Neue Eindrücke sammelten die Studierenden nicht nur in Bezug auf nachhaltige Architektur, sondern auch auf die Förderung der Biodiversität und die Nutzung regionaler Ressourcen.

Die erste Station der Reise lag nicht weit vom Start in Kuchl entfernt: Das junge Architekturbüro Studio Precht hat seinen Sitz in Werfen im Pongau. Beeindruckend für die Studierenden war zum einen das neue Bürogebäude, das komplett nach Circular Design Prinzipien (Stichwort: Design for Disassembly) mit lösbaren Steckverbindungen gebaut wurde, und nach der Nutzung wieder problemlos rückgebaut werden kann. Zudem zeigen die Projekte von Precht eine große Offenheit gegenüber neuartigen Fertigungsmethoden im Holzbau, die einzigartige Architekturen ermöglichen, wie beispielsweise die verspielten, modularen Baumhäuser des Projekts „Bert“.

Im Archehof Vorderploin in der Nähe von Goldegg schauten sich die Studierenden das neue Wohngebäude in Holz vom Büro lp architektur an. Mindestens ebenso interessant war aber der traditionelle Altbau, bei dem alternative Materialien, wie beispielsweise Birkenrinde als „Dachpappe“ zur Abdichtung eingesetzt wurde. Der Begründer des Projektes, Ambros Aichhorn, führte die Studierenden über den Hof, auf dem vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten und Nutztierrassen, wie das alpine Steinschaf, eine Heimat finden.

Auch besondere Anerkennung bei den Studierenden rief der Neubau des Hotels Malis Garten in Zell am Ziller hervor. Das vom italienischen Architekturbüro Matteo Thun und Meissl Architects entworfene und von Binderholz errichtete Gebäude wurde – inklusive Liftschacht – komplett in Holz gebaut und erfüllt alle Kriterien der Gebäudeklasse 5.

Nach einem Einblick in die Brettsperrholzproduktion bei Binderholz in Jenbach, ging die Reise weiter nach Fieberbrunn zum Wohnbau Anna Katharina. Das Gebäude von Eckert Architekten Zürich ist ein Beispiel für intelligente und regionale Ressourcenverwendung: Sämtliches Baumaterial stammt aus dem eigenen Wald der Bauherren und wurde entsprechend der Qualität eingesetzt.

Eine weitere Station der Reise war der Kulturhof Stanggass in Bischofswiesen, der kürzlich mit einer Anerkennung beim bayrischen Holzbaupreis ausgezeichnet wurde. Nuri Irshaid, Absolvent des Studiengangs Holztechnologie & Holzbau und Projektmanager des Baus, führte die Truppe durch die Räumlichkeiten.

Die Exkursion ist Teil des Curriculums im 6. Semester im Vertiefer Holzbau und wurde in Kooperation mit dem Holzcluster Salzburg durchgeführt.