16. Jänner 2022

Basis-Sozialarbeit mit gesellschaftspolitischem Engagement

VinziDach – Housing First Salzburg hilft seit 2012 Menschen, die lange obdachlos waren, zu einer Wohnung und begleitet sie dann vier Jahre bei kleinen und großen Schritten in ein neues Leben. Für die Herausforderungen an der sozialarbeiterischen Basis haben Bettina Neumayer und Peter Linhuber beim Bachelorstudium Soziale Arbeit ein gutes Rüstzeug erhalten, aktuell absolvieren beide ihr Masterstudium Soziale Innovation.

Bettina Neumayer und Peter Linhuber

Bettina Neumayer und Peter Linhuber haben einiges gemeinsam: Alle paar Jahre verspüren sie in sich den Drang, Neues zu lernen und sich beruflich weiterzuentwickeln oder zu verändern. Beide haben an der FH Salzburg das Bachelorstudium Soziale Arbeit absolviert, beide arbeiten bei VinziDach und beide machen gerade ihren Master in Sozialer Innovation.  Basis-Sozialarbeit und gesellschaftspolitisches Engagement zu verbinden, ist für die beiden Salzburger ein wichtiger Grund, warum ihnen die Arbeit bei der von der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg getragenen Einrichtung viel Freude macht.

Bettina Neumayer lernte ursprünglich Köchin, machte später die Matura nach und arbeitete im Einkauf eines großen Hotels als ihre Tochter auf die Welt kam. Nach der Überlegung, wie es weiter gehen sollte, entschied sie sich für den Sozialbereich. „Ich war mir recht sicher, dass ich gut in diesen Beruf passe“, erzählt Neumayer. Das berufsbegleitende Bachelorstudium an der FH Salzburg ließ sich mit der Arbeit und der Familie vereinbaren. „Für mich ideal, im Studium eine vorgegebene Struktur zu haben“, erzählt sie. Während der beiden Praktika im Zuge des Studiums wurde deutlich, dass sie im Bereich der Wohnungslosenhilfe arbeiten möchte, eine Freundin berichtete ihr 2015 von einer freien Stelle bei VinziDach. Die erste Bewerbung nach dem Studienabschluss war auch gleich ihre letzte. Seit 2015 ist Neumayer bei VinziDach, seit 2019 leitet sie die Einrichtung. Die schätzt – wenn auch oft fordernde – Arbeit mit Erwachsenen und den guten Zusammenhalt im Team.

„Soziale Arbeit ist ein Angebot. Ein Klient kann sich dafür entscheiden oder nicht, es ist immer freiwillig“, beschreibt Neumayer das Selbstverständnis, das ihre Arbeit prägt.

Einer ihrer Kollegen ist Peter Linhuber. Der Pinzgauer hatte ursprünglich Englisch und Geschichte studiert und dann als Lehrer an einem Salzburger Gymnasium gearbeitet. Das Unterrichten machte ihm Spaß, aber es wurde ihm bald klar, dass zu wenig Zeit für jene Schülerinnen und Schüler blieb, die aus unterschiedlichen Gründen mehr Zuwendung und Unterstützung benötigen. Der Bedarf nach Schulsozialarbeit wäre groß, doch das nötige Werkzeug hatte er als Pädagoge nicht. „Deshalb hab ich mich entschieden, das gleich richtig zu lernen“, erzählt Linhuber, warum er Studium Soziale Arbeit inskribierte.

Aus einem Praktikum bei VinziDach wurde 2017 eine Festanstellung. Auch er schätzt die Arbeit mit den Erwachsenen. Auch wenn die Themen und Situationen, mit denen man dabei konfrontiert sind, fordernd sind: Alkohol, Sucht, Schulden, erste positive Veränderungsschritte und harte Rückschläge, Dankbarkeit und manchmal auch Widerstand. Gesellschaftspolitisches Engagement ist immer Teil des weiten Aufgabenfeldes.

In schwierigen oder traurigen Situationen hilft es, ein gut eingespieltes Team zu sein, das sich gegenseitig unterstützt und auffängt. „Aber es wird auch viel gelacht bei uns“, erzählen Neumayer und Linhuber, die seit 2020 das Masterstudium Soziale Innovation studieren. Ständige Weiterentwicklung gehört für sie beide einfach zum Leben.

Soziale Arbeit (Bachelor)

Menschen sitzen in einem Kreis und das Bild fokussiert auf die Handbewegungen der Gruppe, man sieht keine Gesichter

Soziale Innovation (Master)

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