Wegweisende nachhaltige Gebäude - Exkursion nach München und Bad Aibling

Zwei Tage waren die Studierenden des Bachelors Green Building auf Exkursion, um Einblicke in nachhaltiges Bauen zu gewinnen. Von den Forschungshäusern der TUM über den innovativen Holz-Hybridbau der DAV-Zentrale bis hin zum ökologischen Quartier im Prinz-Eugen-Park und sozial engagierten Architekturprojekten in München - jede Station bot neue Inspiration und wertvolle Einblicke.

“Einfach Bauen” - die Forschungshäuser in Bad Aibling

Einfach Bauen war das Motto am ersten Tag der Exkursion mit den Studierenden des zweiten Semesters des Bachelors Green Building nach Bad Aibling und München. Erste Station war die B&O Gruppe in Bad Aibling, die dort ein Vorzeigequartier der Wohnungswirtschaft mit innovativen Holzbauten und experimentellen Bauteilaufbauten errichtet hat. Auf dem Gelände befinden sich ebenfalls die Forschungshäuser der TU München zum Forschungsprojekt „Einfach Bauen“ von Prof. Florian Nagler. In einer eindrucksvollen Führung erhielten unsere Studierenden Einblicke in die Grundzüge des Bauens mit einfachen Mitteln und die Ergebnisse der aktuellen Forschung.

Beispielhafte Bauten in München

In München standen die Themen Holzbau und Bauen im Bestand im Fokus. Zunächst führte die Exkursion die Studierenden zur neuen Geschäftsstelle des Deutschen Alpenvereins DAV, geplant von den Architekten element A sowie Hiendl + Schineis, die einen Stahlbetonskelettbau aus den 70er Jahren bis auf die Betonstruktur zurückgebaut, mit Massivholzelementen aufgestockt und die Fassade komplett überformt haben. Architekt Christian Taufenbach, Inhaber von element A erläuterte uns das Projekt und stand für Fragen zu Verfügung.

Die letzte Station an diesem Tag bildete die neue Wohnbebauung im Prinz-Eugen-Park auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne im Nord-Osten Münchens. Im südlichen Teil des Quartiers entstand eine ökologische Mustersiedlung mit 566 Wohneinheiten in Holz- und Holzhybridbauweise, gegliedert in mehrere Baufelder. Architekt Ulf Rössler vom Architekturbüro Dressler Mayerhofer Rössler Architekten führte nach einer kurzen Einführung in der Quartierszentrale durch die unterschiedlichen Wohncluster, bestehend aus unterschiedlichen Wohntypologien, die mit Wohngassen verbunden sind und im Inneren einen Platz zur Begegnung bilden.

Der zweite Tag der Exkursion startete ganz im Zeichen der Weiterentwicklung vom gebauten Bestand, ein zentrales Thema im Studiengang Green Building. Zu Beginn der Führung über den Schwabinger Elisabethmarkt verschaffte Rainer Hofmann vom Münchener Architekturbüro Bogevischs Büro einen Überblick über die Weiterentwicklungen eines in die Jahre gekommen Marktbereichs mit Gebäuden aus den 50er Jahren anhand einer Besichtigung der neu geschaffenen Gebäudetypologien. An der nächsten Station der Tour stellte  das Architekturbüro Hirner + Riehl aus München ein neues Studierendenwohnheim, ein 8-geschossiger Neubau in Holzbauweise mit 241 Wohnplätzen, vor. Zwei anstrengende, aber spannende Exkursionstage gingen auf dem Dachgarten mit Sonnendeck des Wohnheims und einem Gruppenfoto zu Ende.

Zu Gast bei den Architekten HildundK

Auch Häuser, die einen Schutzraum, insbesondere für benachteiligte Menschen darstellen, müssen neben funktionalen Aspekten ästhetischen Ansprüchen genügen. Mit dieser Anforderung machten sich die Münchener Architekten HildundK an das Werk einen Neubau für obdachlose Menschen zu schaffen. Über einem Sockelgeschoss aus Betonfertigteilen erheben sich die Außenwände der oberen Geschosse aus ziegelrot gestrichenen vorgefertigten Holzrahmenbauelementen, die aus einem seriellen Prozess entstanden.

Dionys Ottl, einer der Inhaber des Büros, nahm sich via Online-Zuschaltung aus Berlin viel Zeit unseren Studierenden von Green Building, die in seinem Büro in München zur gleichen Zeit zu Gast waren, seine Denkweise und die Hintergründe des Entwurfs zu erläutern.

Praxisnahe Einblicke im Studium:
Exkursionen und Besuche vor Ort sind wichtiger Bestandteil des Studiums am Campus Kuchl. Sie geben Impulse, zeigen innovative Perspektiven und fördern praxisnahes Lernen.