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23. Juni 2020

Karrierewege im Vergleich - Welchen Weg soll ich einschlagen?

Welchen beruflichen Weg sollen wir einschlagen? Sollen wir uns doch besser selbstständig machen? Karriereentscheidungen können herausfordernd sein - nicht nur das, wir müssen sie in unserem Leben immer wieder fällen. Im it’s TALK haben wir deshalb mit drei Absolventen des Studiengangs Informationstechnik & System-Management (ITS) über ihre unterschiedlichen Karrierewege gesprochen und gehen der Frage nach, welche Chancen, aber auch welche Schattenseiten, eine Laufbahn in einem Unternehmen, in der Wissenschaft oder als Gründer eines Start-Up mit sich bringen. Das sei schon mal verraten: So viel wie möglich Auszuprobieren, da sind sich alle einig, ist das Wichtigste für eine erfolgreiche und vor allem zufriedenstellende Karriere.

Absolventen Johannes Helminger (link oben), Andreas Unterweger (link unten) und Thomas Weiß (rechts unten) gaben Einblicke in ihre Karrierewege und besprachen mit Matthias Csar (rechts oben) die jeweiligen Für und Widers.  (Foto: FH Salzburg)
Absolventen Johannes Helminger (link oben), Andreas Unterweger (link unten) und Thomas Weiß (rechts unten) gaben Einblicke in ihre Karrierewege und besprachen mit Matthias Csar (rechts oben) die jeweiligen Für und Widers. (Foto: FH Salzburg)

Drei Absolventen, drei verschiedene Wege

Johannes Helminger ist seit mehr als 20 Jahren bei Commend International tätig und hat dort im Laufe der Zeit mehrere Karriereschritte absolviert. Derzeit ist der ehemalige berufsbegleitende ITS-Student als Teamleiter im Technischen Support tätig. Thomas Weiß hingegen hat nach dem Studium sein eigenes Start-Up „Authentic Vision“ gegründet. Damit verwandelte er seine Leidenschaft für Kryptologie und IT-Security in ein aufstrebendes internationales Unternehmen für innovative Konzepte gegen Produktfälschungen. Als Mentor und Business Angel unterstützt er darüber hinaus angehende Unternehmensgründer. Eine wissenschaftliche Karriere bevorzugte wiederum Andreas Unterweger. Er absolvierte nach dem Abschluss des ITS-Diplomstudiums ein Masterstudium an der Uni, gefolgt von einem Doktorat. Danach zog es ihn wieder an die FH Salzburg zurück, wo er momentan als Senior Lecturer und Researcher tätig ist. Auch die unternehmerische Perspektive kennt der ITS-Absolvent: Unterweger bringt seine Expertise im Bereich des Video-Streamings im Start-up „Natives Waves“ – das übrigens auch von ITS-Studierenden gegründet wurde, die Unterwegers Medienvertiefung absolvierten – ein.

Auslandssemester öffnet Perspektiven

Trotz der unterschiedlichen Wege waren sich alle drei Absolventen bei einem einig: Sofern die Chance besteht, sollte man so viel wie möglich ausprobieren – angefangen bei einem Auslandssemester im Studium bis hin zu verschiedenen Jobbereichen. So bedauert Thomas Weiß beispielsweise, dass er damals im Studium nicht ins Ausland gegangen ist: „Ganz egal wie schön junge Liebe ist, aber es ist viel wert, wenn man andere Kulturen kennenlernt und dadurch auch seine Kultur anders schätzen lernt. Man erhält fürs ganze Leben einen anderen View Point und das hilft.“ Helminger, der nun selbst Familienvater ist, stimmt dem zu: „Solange man noch jung und ungebunden ist, muss man das wirklich nutzen, danach wird es immer schwieriger“. Auch Unterweger, der sich glücklich schätzt, diese Erfahrung als Austausch-Researcher nachgeholt zu haben, bekräftigt: „Die Erfahrungen, die man dadurch macht, sind unschätzbar viel wert. Ob man deshalb nun ein Semester länger braucht, ist später nicht mehr relevant“. Generell sollte man sich trauen, einfach etwas wagen, um später nichts bereuen zu müssen.

Karriere in einem Unternehmen, in der Wissenschaft oder als Gründer eines Start-ups – was ist besser?

Thomas Weiß hat nach dem Studium den Schritt zur Selbstständigkeit gewagt. „Wer sein Hobby zum Beruf machen möchte, ist hier sicher gut aufgehoben. So etwas ist aber immer mit viel Aufwand und wenig Freizeit verbunden. Gerade in der ersten Phase investiert man sehr viel und bekommt wenig heraus, dafür hat man viele Freiheiten“. Wer ebenfalls diesen Weg einschlagen möchte, findet einige Förderungen und Unterstützung bei der Wirtschaftskammer bzw. können sich alle Studierende und AbsolventInnen der FH Salzburg an das FHStartup Center wenden. Würde er jedoch rückblickend etwas anders machen? „Ja, ich würde zuerst ein paar Jahre in einem großen Unternehmen arbeiten, Erfahrungen sammeln und erst dann mein Start-up gründen“. Er könne sich allerdings auch vorstellen, in einem Unternehmen zu arbeiten, das ihm nicht selbst gehöre: „Viele Unternehmen bieten ähnliche Freiheiten, mit dem Vorteil, dass man weniger Verantwortung trägt.“ Diesen Vorteil nutzte auch Helminger. Er ist fast sein halbes Leben in dem gleichen Unternehmen und damit zufrieden: „Es ist abwechslungsreich und bietet viele Entwicklungsmöglichkeiten, auch wenn man doch abhängig ist und manchmal einige Veränderungen im Unternehmen mittragen muss.“ Wie sieht es nun mit einer Karriere in der Wissenschaft aus? Unterweger: „Man muss auf jeden Fall viel Freude am Schreiben haben und sich weiterentwickeln wollen. Gerade in der Wissenschaft sind Publikationen sehr wichtig und es kann manchmal anstrengend sein, seine Arbeit in ein paar Seiten zusammenzufassen. Als Perfektionist fühle ich mich in der Forschung aber schon gut aufgehoben und eine reine Karriere in der Wirtschaft wäre mir persönlich zu langweilig.“
 

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