Aktuelles
31. Mai 2023

Pedal Power: nachhaltige Fahrrad-Exkursion nach Italien

Nachhaltigkeit und neue Perspektiven stehen im Fokus der Studienexkursion mit Günter Berger in den Studiengängen Holztechnologie & Holzbau: Als gemeinsamer R(o)ad-Trip fahren Studierende aus unterschiedlichen Jahrgängen Anfang Juni zu Unternehmen der Holzbranche Richtung Süden. Dabei werden nicht nur Inspirationen und Kontakte für Abschlussarbeiten, Praktika und Berufseinstieg gesammelt, sondern auch der eigene Möglichkeitshorizont erweitert.

Um Nachhaltigkeit vom Schlagwort zur gelebten Wirklichkeit werden zu lassen braucht es zwei Wege: Einerseits große systemische Veränderungen, die die Praktiken unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems neu denken. Andererseits braucht es persönliche Bereitschaft die eigenen Verhaltensmuster zu ändern. Besonders letzteres ist das Anliegen von Senior Lecturer Günter Berger, der heuer mit seinen Studierenden neue Wege beschreitet:

„Mit der Exkursion per Rad wollen wir zeigen, dass wir spannende und inspirierenden Unternehmen ganz in unserer Nähe haben, die wir alle per Rad anfahren können und die mit dem nachhaltigen Werkstoff Holz innovative und zukunftsfähige Lösungen im Bereich Architektur und Bau anbieten“, so Berger.

Breite Exkursionspalette

Vom 05. bis 08. Juni ist die 12-köpfige Truppe auf Tour. Die erste Etappe wird zweifellos die schwerste werden: von Bruck an der Großglocknerstraße geht es in 36 Kehren hinauf bis auf Österreichs höchsten befahrbaren Pass auf knapp über 2500 m – sofern die Straße schneefrei ist. Nach der Abfahrt geht es ins Mölltal zu Timberra, einem Hersteller von Naturpools aus Holz, die ohne Leim oder künstliche Verbindungsmittel auskommen. Tags drauf ist eine Besichtigung im Brettsperrholzwerk von Hasslacher Norica Timber geplant, welches sich durch eine einzigartige, ressourcenschonende Produktionstechnik auszeichnet. Anschließend geht es weiter zur Weissenseer Holz-System-Bau GmbH, einem der innovativsten Unternehmen der Branche, wenn es um energieeffiziente und ökologische Bauweisen geht. Bei Hubmann Holzbau in Weißbriach gibt es nicht nur eine Unternehmensbesichtigung des Holzhausherstellers, sondern auch einen Besuch der Ferienhaus-Anlagen am Nassfeld, dem größten Skigebiet Kärntens. Vor dort aus geht es über die letzte Passhöhe mit rund 1.500 m Richtung zum Schlusspunkt der Tour: Beim Möbelhersteller Fantoni, einem Vorreiter der kaskadischen Nutzung und holzbasierten Kreislaufwirtschaft, wird die größte und modernste Faserrecyclinganlage für MDF besichtigt sowie die daran anschließende Fertigung von Designmöbeln. Ab dann ist „Open End“ – einige Mitreisende werden mit dem Zug zurückfahren, für andere steht bereits jetzt fest, dass sie die restlichen 70 km bis zur Adria auch noch zurücklegen werden.

Radeln , vernetzen, lernen

Die Idee kam Günter Berger – selbst leidenschaftlicher Rennradfahrer – auf einer ähnlichen Alpenüberquerung per Rad. Dabei ging es ihm nicht nur um die Art der Fortbewegung, die neue Denkanstöße gibt, sondern auch um eine soziale Dimension des Reisens in der Gruppe:

„Die verschiedenen Jahrgänge am Campus Kuchl sollen sich untereinander kennenlernen und austauschen und das Radeln bietet eine ganz andere Gesprächsgrundlage als sonst in der Vorlesung. Diese gemeinsamen Erfahrungen im besonderen Kontext schaffen Verbindungen, die lange bestehen bleiben.“ 

Die Rückmeldung auf die Exkursionsidee von Seiten der Studierenden war überwältigend gut – so gut, dass sich sogar Studierende von anderen Hochschulen bei ihm meldeten. Nun werden auch andere „Gastfahrer“ etappenweise an der Tour teilnehmen, darunter auch weitere Lehrende vom Department Green Engineering and Circular Design.

Vorbereitung für 5.000 Höhenmeter in vier Tagen

Die Teilnehmer aus Bachelor- und Masterjahrgängen sammeln bereits fleißig Trainingskilometer, schließlich sind auf den 300 km an vier Tagen auch rund 5.000 Höhenmeter zu bewältigen. Auch wenn der verregnete April und Mai nicht die besten Bedingungen boten, überwiegt die Vorfreude und neben den erfahrenen Reiseradlern sind auch Neulinge dabei, für die die Exkursion ein willkommener Anlass war, das Rad wieder vermehrt zu nutzen.  „Gerade in Österreich kann man mit dem Gedanken ‚wir fahren mit dem Rad ans Meer‘ den Horizont erweitern. Sowas kennen wir nicht, aber das ist nicht nur möglich, sondern bietet auch eine absolut belohnende und bewusste Form des Reisens.“

Alle Infos rund um die Idee, das Team und die Route finden sich unter: http://dienachhaltigeexkursion.at/

Die nachhaltige Exkursion findet sich auch auf Instagram unter @dienachhaltigeexkursion