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26. Mai 2021

Smart Building Studierende machen SOS-Kinderdorf Seekirchen energieeffizient

Studierende analysieren unter Begleitung von Energie-Profis des Landes ein Gebäude auf Effizienz und versuchen diese zu steigern. So könnte man die Zusammenarbeit zwischen Energieberatung Salzburg und dem Studiengang „Smart Building“ der FH Salzburg zusammenfassen. „Klimaschutz gelingt nur dann, wenn alle an einem Strang ziehen. Diese vorbildhafte Kooperation lebt das Motto perfekt vor. Gleichzeitig rüstet sie das Seekirchner SOS-Kinderdorf für eine klimafitte Zukunft“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn, der sich vor Ort ein Bild von den vorläufigen Ergebnissen machte.

„Wenn sich junge Menschen für den Klimaschutz einsetzen, hat das eine ganz besondere Antriebskraft, die auf andere übergeht“, ist LH-Stv. Heinrich Schellhorn von der Kooperation zwischen FH Salzburg, Energieberatung Salzburg und dem SOS-Kinderdorf überzeugt. Im Bild v.l.n.r.: Mario Seebacher (FH Salzburg), LH-Stv. Heinrich Schellhorn, Hannes Wieland (FH Salzburg), 2. Reihe: Georg Thor (Energieberatung Land Sbg.), Wolfgang Arming (SOS Kinderdorf Seekirchen), Wolfgang Katsch (GF SOS Kinderdorf), Markus Leeb (FH Salzburg)

Schon auf den ersten Blick stechen FH-Student Mario Seebacher im Keller des SOS-Kinderdorfs die alten Fenster ins Auge. „Die Wärmedämmung dieser knapp 60 Jahre alten Scheiben ist wirklich sehr schlecht. Nicht zuletzt liegt auch ein Gruppenraum direkt darüber. Deswegen empfehle ich hierbei mehrschichtige, moderne Lösung, um nicht beim Fenster ‚rauszuheizen‘.“ Und es gibt noch mehr zu tun. „Wenn sich junge Menschen so für den Klimaschutz einsetzen und sich mit so viel Engagement einbringen, hat das eine ganz besondere Antriebskraft, die auf viele andere übergeht“, schwärmt Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. 

Ideen für das ganze Haus

Auch Studienkollege Hannes Wieland hat Vorschläge erarbeitet, um die Betriebskosten des SOS-Kinderdorfs langfristig zu senken: „Indem wir auf die Kellerdecke eine zirka 15 Zentimeter dicke Dämmschicht aufspritzen, können wir viel mehr Wärme im Haus behalten und steigern die Energieeffizienz zusätzlich.“ 

Ausbildung zum Energieberater

Im Rahmen ihrer dreijährigen Ausbildung haben die „Smart Building“ -Studenten die Möglichkeit, sich zusätzlich zum Energieberater zertifizieren zu lassen. Die Basis dafür wird bereits zu Studienbeginn gelegt. Praxismodule, wie jene im SOS-Kinderdorf, festigen die Kenntnisse zusätzlich, erzählt Markus Leeb, Forschungsleiter am Studiengang: „Wir suchen uns gezielt Objekte aus, die wir für eine Testenergieberatung verwenden können. Das ermöglicht den Studenten den notwendigen Praxisbezug. Es freut uns, dass wir die Ergebnisse und Empfehlungen dem SOS Kinderdorf zur Verfügung stellen können“, so Leeb.

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Studienabgänger willkommen

Seit 2019 verstärken inzwischen fünf Absolventen des Studienganges das Team der Energieberatung Salzburg. Das Aufgabenspektrum reicht von der Betreuung des Beratungsteams als Techniker im Büro bis zur Durchführung von Beratungen in den Regionen. „Wir freuen uns besonders über die gute Zusammenarbeit mit der FH und dem Studiengang einerseits im Bereich der Forschung, aber auch als Ausbildungsstelle für hochspezialisiertes Fachpersonal für Fragestellungen der Energieoptimierung von Gebäuden. Durch Zusatzprüfungen im Studium kann auch die österreichweit anerkannte Ausbildung zum Energieberater absolviert werden“, so Georg Thor, Geschäftsführer der Energieberatung Salzburg.

Energieberatung voll im Trend

Dass der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften steigt, zeigt sich auch an der aktuellen Nachfrage. „Diese Woche haben wir die 2000. Beratung im aktuellen Jahr durchgeführt. Das sind schon zwei Drittel des Rekords aus dem Vorjahr“, erzählt Georg Thor und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn ergänzt: „Die Energieberatung Salzburg leistet mit ihren unabhängigen, produktneutralen und kostenlosen Beratungen rund um Energieeinsparungen und die effiziente Nutzung erneuerbarer Energieträger einen ganz zentralen Beitrag zum Klimaschutz. Es freut mich, dass dieses Beratungsangebot von der Bevölkerung so gut angenommen wird.“

Katsch und Arming: „Klimaschutz ist auch Kinderschutz.“

„Kinder und Jugendliche machen sich Sorgen um den Planeten. Daran hat auch Corona nichts geändert. Mein Anliegen ist deshalb: schnell und unbürokratisch handeln und nicht nur darüber reden“, betont SOS-Kinderdorf Geschäftsleiter Wolfgang Katsch und Wolfgang Arming, Kinderdorfleiter am Standort Salzburg ergänzt: „Mit der Vision eines energieautarken und autofreien Dorfes sind wir schon seit Jahren in der Vorreiterrolle. Wir besitzen bereits eine Photovoltaikanlage, eine E-Auto-Ladestation und bauen derzeit ein ökologisches Jugendwohnhaus.“ 

Wo und wie bestehende Gebäude klimafit gemacht werden können, hat die Energieberatung der Studierenden deutlich gemacht. „Wir sind sehr dankbar, dass wir als Kooperationspartner ausgesucht wurden. Durch die professionelle und ausführliche Bestandsaufnahme können wir nun die nächste Phase planen und unserem Ziel ein Stück näherkommen“, fasst Kinderdorfleiter Wolfgang Arming die Pläne für die Zukunft abschließend zusammen.