Am Freitag, den 27. Juni 2025, feierten rund 100 Gäste das 50-jährige Bestehen der Physiotherapie-Ausbildung in Salzburg. Der feierliche Festakt bot einen eindrucksvollen Rückblick auf die Entwicklung der Ausbildung – und richtete zugleich den Blick in die Zukunft des Berufsstandes.

Praxisorientierung von Anfang an
Der Grundstein wurde 1975 gelegt: Damals startete die Ausbildung zur „Medizinisch-technischen Assistenz für physikalische Medizin“ an der medizinisch-technischen Schule in unmittelbarer Nähe des Paracelsus Kurhauses. Dank der engen Kooperation mit dem Kurhaus war die Ausbildung von Beginn an stark praxisorientiert. Maßgeblich geprägt wurde diese Anfangszeit von Adelheid Gilmer – später Direktorin der Akademie und langjährige Studiengangsleiterin – sowie dem ersten ärztlichen Leiter Dr. Karl Inama.
1984 übersiedelte die Schule auf das Gelände der Salzburger Landeskliniken (SALK), wo räumliche Herausforderungen kreative Lösungen erforderten. Ein Meilenstein war die Einführung einer kontinuierlichen internen Praktikumsstelle, aus der später die Lehrpraxis der FH Salzburg hervorging.
Akademisierung und Professionalisierung
1994 wurde die Ausbildungsdauer auf drei Jahre verlängert, die Einrichtung zur "Akademie für Physiotherapie" umgewandelt und der Berufstitel auf „Dipl. Physiotherapeut*in“ geändert. Ergänzt wurde das Angebot von 1993 bis 2005 durch eine Ausbildungsaußenstelle in Bad Gastein.
Mit der Umstellung auf den Bachelorstudiengang 2006 wurde die Ausbildung akademisiert – und zugleich die duale Leitung durch ärztliche und fachliche Direktion beendet. Lehrveranstaltungen fanden nun sowohl an der SALK als auch am Campus Urstein der FH Salzburg statt. Seit 2023 ist der Studiengang als Ganzes im Wissenspark Urstein angesiedelt und startet jährlich mit 28 Plätzen.
„Die Physiotherapie blickt in Salzburg auf eine beeindruckende Ausbildungstradition zurück und bereichert seit knapp 20 Jahren das Studienangebot der FH Salzburg. Mit ihrer ausgeprägten Praxisorientierung, der wissenschaftlich fundierten Lehre und der aktiven Rolle in der interprofessionellen Zusammenarbeit ist der Studiengang heute ein wichtiger Bestandteil unseres Departments“, betont Geja Oostingh, Head of Department Gesundheitswissenschaften.
Mit Vision in die Zukunft
Seit November 2024 leitet Philipp Zunke den Studiengang Physiotherapie. In seinem Ausblick betonte er die wachsende gesellschaftliche Relevanz des Berufs angesichts aktueller Entwicklungen:
„Physiotherapie war immer im Wandel – und muss es auch bleiben“, so Zunke. Die fortschreitende Digitalisierung verändert das Berufsbild nachhaltig: von digitaler Befundung über automatisierte Dokumentation bis hin zu Online-Therapieformaten. Gleichzeitig gewinnt Prävention angesichts des demografischen Wandels zunehmend an Bedeutung – denn ein System, das vor allem auf die Behandlung bereits bestehender Erkrankungen setzt, wird langfristig an seine Grenzen stoßen. Mit dem neuen MTD-Gesetz kommen zudem erweiterte Kompetenzen und Verantwortlichkeiten auf Physiotherapeut*innen zu.
Ein zentrales Fazit der Jubiläumsfeier: Physiotherapeut*innen werden künftig eine noch zentralere Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen – nicht zuletzt aufgrund der steigenden Zahl an Beschwerden und Erkrankungen des Bewegungsapparats.
Kabarett & Kulinarik als krönender Abschluss
Auch der Humor kam nicht zu kurz: Kabarettist Ingo Vogl begeisterte das Publikum mit pointierten Geschichten aus dem Alltag im Gesundheitswesen. Bei Musik und Buffet fand der Abend einen gemütlichen Ausklang im Foyer.
Ein herzliches Dankeschön gilt allen Unterstützer*innen, Wegbegleiter*innen und Gästen, die dieses Jubiläum möglich gemacht haben!