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23. Juni 2020

Verbesserte Holzimprägnierung

Zur experimentellen Imprägnierung unterschiedlicher Materialien hat der Forschungsbereich Holz & Biogene Technologien am Studiengang htb (Holztechnologie und Holzbau) kürzlich in einen modernen Druckkessel investiert.

Aktuell findet der Kessel mit einem Fassungsvermögen von 21 Litern und einem Arbeitsbereich zwischen 1 bar Unterdruck und 10 bar Überdruck bereits Einsatz in den Forschungsprojekten InCIMa4 sowie dem IWB Zentrum Salzburg Center for Smart Materials (SCSM). Durch die Ausstattung mit separaten Druck- und Vakuumzuleitungen ist ein alternierendes Unter-/Überdruckimprägnieren möglich, was ein Erfordernis für viele Anwendungen ist.

In den genannten Projekten umfassen die Versuche die Imprägnierung heimischer Hölzer mit diversen Imprägnierlösungen, um Ästhetik und Dauerhaftigkeit positiv zu beeinflussen, sowie die Funktionalisierung mit diversen Nanopartikeln.

Positives Fazit nach ersten Versuchsreihen

Eine wesentliche Verbesserung zeigt sich bei der Eindringtiefe durch alternierende Vakuum-/Druckphasen sowie beim Zusatz von Additiven im Vergleich zur reinen Vakuumimprägnierung.

Thomas Sepperer, Mitarbeiter im Projekt SCSM, hat bereits die ersten Imprägnierversuche mit Rindenextrakten der Akazia Mimosa bei Nadelhölzern durchgeführt. Durch die separate Leitung für die Flüssigkeitszufuhr in den Innenraum des Kessels können unterschiedliche Szenarien durchgespielt und so die optimalen Imprägnierbedingungen erforscht werden.

Zudem erlaubt die spezielle Konstruktion, bereits mit geringsten Mengen an Imprägnierflüssigkeiten (ca. 100 ml) arbeiten zu können und trotzdem aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Damit können innovative Prozesse und Rohstoffe mit geringem Materialeinsatz optimiert werden.

Ein Blick in das Innere des Kessels und erste Vergleichsproben

Bild links:
Die zu behandelnden Proben befinden sich in einem kleinen Becherglas, wodurch Imprägnierlösungen sehr sparsam eingesetzt werden können.

Bild Mitte:
Buchenholzproben imprägniert mit unterschiedlichen Konzentrationen von Rindenextrakten

Bild rechts:
Es zeigt sich eine deutlich gleichmäßigere Durchtränkung von Zedernholz durch alternierend Druck-/Vakuumzyklen und Additive (rechts) im Vergleich zu reiner Vakuumimprägnierung (links)

© T.Sepperer_ FHS