Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) investiert 63 Millionen Euro in die Stärkung der Rolle von Hochschulen bei der Gestaltung eines innovativeren und resilienteren Europas. Insgesamt werden 47 sektorübergreifende Projekte gefördert, an denen 620 Organisationen aus 46 Ländern beteiligt sind. Eines dieser Projekte ist DigiCare Innovation, bei dem auch die FH Salzburg als Partner mitwirkt.

Das Ziel von DigiCare Innovation ist es, die sogenannte „Community Care“ zu stärken – also eine wohnortnahe, integrierte Gesundheitsversorgung, die auf die Bedürfnisse der Menschen in ihren Lebenswelten eingeht. Gleichzeitig soll die Innovationskraft von Hochschulen im Gesundheitsbereich nachhaltig ausgebaut werden.
Im Zentrum des Projekts steht der Aufbau interdisziplinärer Testumgebungen („Living Labs“) an den beteiligten Hochschulen. Ausgestattet mit moderner IoT- und Digitaltechnologie dienen diese als Reallabore, in denen gemeinsam mit Gesundheitsfachkräften, Patient*innen und weiteren Stakeholdern innovative Lösungen für Bereiche wie Onkologie, psychische Gesundheit und Primärversorgung entwickelt und erprobt werden. So werden Hochschulen zu aktiven Gestalterinnen eines zukunftsfähigen, digitalen Gesundheitssystems. Darüber hinaus bietet DigiCare maßgeschneiderte Trainings- und Weiterbildungsprogramme sowie neue interdisziplinäre Curricula, die Studierende und Fachkräfte gezielt auf die Entwicklung und Umsetzung digitaler Gesundheitslösungen vorbereiten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Start-ups durch ein strukturiertes Inkubator- und Accelerator-Programm mit Mentoring, technischer Unterstützung und Zugang zu strategischen Ressourcen.
Besonderer Wert wird auf Inklusion und Nachhaltigkeit gelegt: Die entwickelten Lösungen sollen bezahlbar, kulturell sensibel und besonders auf die Bedürfnisse benachteiligter Bevölkerungsgruppen zugeschnitten sein. Um die langfristige Wirkung zu sichern, wird DigiCare eng mit “Smart Specilisation Strategies” (S3) und EU-weiten Innovationsprogrammen verknüpft. Methodisch setzt das Projekt auf nutzerzentrierte, evidenzbasierte Innovationsansätze wie das Knowledge Triangle, Design Thinking, Lean Startup und die Validierung von Geschäftsideen. Die aktive Einbindung von Patient*innen, Angehörigen und medizinischem Personal in allen Phasen stellt sicher, dass die entwickelten Lösungen praxistauglich und akzeptiert sind.
Ziel bis 2030 ist eine gestärkte Gemeinschaften mit höherer Gesundheitskompetenz, eine dezentralisierte und effiziente Gesundheitsversorgung, international führende Hochschulen im Bereich Innovation und ein florierendes Start-up-Ökosystem im Gesundheitssektor.
Zur EIT Higher Education Initiative
Die EIT Higher Education Initiative erfolgt das Ziel, die Innovationsfähigkeit und das unternehmerische Denken von Hochschulen in Europa zu stärken. Über wettbewerbsorientierte Ausschreibungen werden nicht rückzahlbare Zuschüsse an Konsortien vergeben, die gemeinsam an Innovationsprojekten arbeiten – etwa in den Bereichen Gesundheit, Deep Tech oder nachhaltige Entwicklung. Die Initiative fördert die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Industrie, Forschung, Behörden und öffentlichen Einrichtungen.
Projektpartner
- Hochschule Bielefeld – University of Applied Sciences and Arts (Lead Partner)
- Egas Moniz – Cooperativa de Ensino Superior, CRL
- CESPU – Cooperativa de Ensino Superior Politécnico e Universitário, CRL
- Medical University of Lublin
- Universitat Internacional de Catalunya
- Fachhochschule Salzburg GmbH
- Klaipėdos valstybinė kolegija
- Unidade Local de Saúde Almada-Seixal, EPE – ULSAS
- BioGHP – Global Health Platform S.A.
- XRHEALTH ESP SUCURSAL EN ESPAÑA