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26. März 2021

Kreative Online Lehre und mehr Patient*innensicherheit

Zwei Studierendenprojekte am Studiengang Biomedizinische Analytik setzen nachhaltige Schritte in der Online Lehre und fördern ein Konzept zur Steigerung der Patient*innen-Sicherheit. Von den angestoßenen Digitalisierungsschritten profitieren auch zukünftige Forschungsprojekte am Studiengang.

© FH Salzburg

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Projektmanagement und Forschung“ am Studiengang Biomedizinische Analytik steht die anwendungsorientierte Vorbereitung auf das Berufsleben im Vordergrund. Das Ziel ist die Förderung von Engagement, Eigeninitiative und Teamarbeit. Im Wintersemester 2020 bekamen die Studierenden einen besonderen Auftrag: die Entwicklung virtueller Lehrmaterialien für zwei komplexe Laboranalysegeräte. Darüber hinaus wurde ein wissenschaftliches Pilot-Projekt zur Optimierung des Blutabnahmesystems im Bereich des "Patient Blood Managements" (PBM) initiiert - mit dem Ziel der Reduktion von diagnostischem Blutverlust.

Projekt 1: Studierende entwickeln digitale Lehrmaterialien

Im ersten Projekt erstellten die Studierenden aus Corona-bedingtem Anlass verschiedene digitale Lehrmaterialien und Lehrvideos von dem klinisch-chemischen Laboranalysegerät Cobas c311 (Roche®) und dem hämatologischen Laboranalysegerät Sysmex XS1000i im Ausbildungslabor des Studienganges Biomedizinische Analytik. Die Videos sollen zukünftigen Studierenden eine Hilfestellung für den Praxisunterricht sein und in der Online Lehre verwendet werden. Die Idee dahinter: Wer kann Lernunterlagen besser erstellen, als jene, die selbst damit arbeiten?

Der Anspruch der Studierenden an sich selbst war hoch, da sie sich noch genau erinnern konnten, wie sie sich dieses Wissen in den vorhergehenden Semestern angeeignet hatten. Dadurch befanden sie sich in einer gewissen Expert*innenposition, kumulierten ihr Wissen und ihre Ideen, um so einen bestmöglichen Zugang zu den komplexen Laboranalyse-Geräten zu schaffen.

Die Idee des Projekts fand unter den Studierenden großen Zuspruch und erhielt auch finanzielle Unterstützung als Projekt „GWS_smart_learning“ im Rahmen der Sondermittel für die Studiengangsentwicklung aus dem Zukunftsfonds der FHS. Dadurch konnte hochwertiges Filmequipment für den Campus Salzburg (SALK) angeschafft, sowie Expert*innen der Paris Lodron Universität Salzburg in Sache Video- und Fotografie miteinbezogen werden, um eine professionelle Umsetzung zu ermöglichen.

Über die Lehrveranstaltung hinaus, konnte das finanzierte Equipment bereits genutzt werden, um Lehrvideos für das Master-Studium Medical Biology an der Universität Salzburg zu erstellen um somit Studierenden an der Paris Lodron Universität Salzburg biomedizinische Experimente auf virtuellem Weg näher zu bringen.

Die Trailer der Studierenden erlauben einen Einblick in die Welt der Biomedizinischen Analytik:

Projekt 2: Optimierung des Blutabnahmesystems

Im zweiten Projekt beschäftigten sich die Studierenden in Zusammenarbeit mit der Firma Greiner Bio-One GmbH mit der Reduktion des diagnostischen Blutverlusts. Dafür wurde an der „Optimierung des Blutabnahmesystems im Kontext des Patient Blood Managements (PBM)“ geforscht und gearbeitet. Mit diesem Pilot-Projekt wurde die Grundlage für Folgeprojekte in diesem brisanten Themenbereich gelegt.

Aufgrund der technischen Weiterentwicklung der Laboranalysegeräte haben sich die für die Probenmessungen notwendigen Blutmengen über die Jahre sukzessive reduziert – das Volumen der Blutabnahmeröhrchen ist jedoch immer gleichgeblieben.

Das Forschungsziel dieses Projekts war die Beurteilung der diagnostisch notwendigen Blutvolumina - vorwiegend in den Bereichen der Hämatologie und der Klinischen Chemie. Dazu wurde ein anonymisierter Online-Fragebogen erstellt, welcher von 27 Laboren vollständig ausgefüllt wurde. Zusätzlich verbrachten die Studierenden einen Praxistag im Ausbildungslabor, um die real benötigten Blutmengen für definierte Laboranalysen zu ermitteln.

Die Ergebnisse wurden wissenschaftlich ausgewertet und in Form einer schriftlichen Arbeit, einer Präsentation und einer selbsterstellten Website präsentiert. Die Daten zeigen, dass es noch sehr viel Optimierungsbedarf gibt bezüglich des Wissens und den Möglichkeiten für ein optimales PBM.