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23. April 2020

Manchmal kann man auch sehen, dass etwas schmeckt

Studierende aus aller Welt kochen ein Online-Menü Gemeinsam kochen, über Kontinente hinweg: Mit dieser Idee setzten fast 20 Studierende des Seminars „Food and Tourism“ ihre Lehrveranstaltung auch in Corona-Zeiten fort. In ihren jeweiligen Wohnungen in und um Salzburg, aber auch in den USA und in Japan kochten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein anspruchsvolles 3-Gang-Menü – per Videoübertragung entstand so eine durchaus professionelle, Kulturen wie Kontinente überspannende Küche.

Tage zuvor hatten die Studierenden bereits Vorschläge zu den einzelnen Gängen eingebracht. Für Vielfalt sorgte dabei ihre jeweilige Herkunft: So standen etwa kenianische Samosas, finnische Fischsuppe oder israelische Shakshuka zur Auswahl, in einer Online-Abstimmung einigte man sich schließlich auf Frühlingsrollen, Tiroler Kasknödel, slowenischen Eintopf und afrikanisches Hühnchen-Pilaw, Desserts gab es natürlich auch. Und spannende Informationen zur Geschichte, Herkunft und Zubereitung der ausgewählten Speisen – schließlich handelte es sich bei der wohl ausgedehntesten Küche der Welt um einen Teil eines wissenschaftlichen Seminars.

Foodtrends und Tourismus

Das Freifach „Food and Tourism“ erstreckt sich über zwei Semester und wird von Studierenden aus dem Studiengang Innovation & Management in Tourism sowie zahlreichen Incoming Studierenden besucht. Unterschiedliche Länderküchen stehen auf dem Lehrplan, die Gestaltung kulinarischer Reisen oder der Einfluss von prominenten Köchen auf die Gastroszene.

„Natürlich diskutieren wir auch aktuelle Foodtrends, Themen wie Regionalität oder Authentizität“, sagt Gastrosoph Rüdiger Niemz, der das Seminar leitet, „und wir schauen uns an, wie Medien – vom Internet-Blog bis hin zu Hollywood-Produktionen – das Thema Essen reflektieren.“ Auch in Zukunft wird es immer wieder Geschmackserlebnisse geben, sagt Niemz: “Die Erkundung diverser Länderküchen und kulinarischer Traditionen soll ja nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch erfolgen.“ Und so ist es seit Seminarbeginn üblich, dass die Studierenden ihre Referate mit einer kleinen Kostprobe ergänzen. Diesmal war es dann eben ein ganzes Menü.

Als Gast mitgekocht hat auch die Leiterin des Studiengangs „Innovation und Management im Tourismus“, Eva Brucker. „Kulinarik hat sich in den letzten Jahren zu einem der großen Themenbereiche im Tourismus entwickelt“, kommentiert sie die Lehrveranstaltung. Ganz praktisch begeisterte sie mit einem Rezept aus Bordeaux – feinen Canelés.