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07. Februar 2022

Nachhaltige Ideen gegen „Fast Fashion“

Das gesamte Wintersemester tüftelten Studierende der FH Salzburg und der New Design University (ndu) an neuen Lösungen für die Modebranche, um diese zirkulärer zu gestalten. Die Branche ist noch immer einer der größten CO2 Emittenten und zeichnet sich durch wenig Transparenz in der Wertschöpfungskette aus. Fünf der erarbeiteten Projekte haben die Studierenden nun bei einem EU-weiten Wettbewerb eingereicht.

Im Wahlfach Innovate 2030, das in Kooperation zwischen der FH Salzburg (Christine Vallaster, Studiengang Betriebswirtschaft), der ndu und der ekipa GmbH (Katharina Heby) analysierten die Studierenden Probleme und aktuelle Herausforderungen der Modebranche. In der Branche werden alte Kleidungsstücke noch verbrannt, die Produktion der Textilien findet zum Großteil unter sozial sehr bedenklichen Umständen statt, Fast-Fashion ist nach wie vor ein Trend, bei dem ein Gegensteuern sich als schwierig herausstellt.

Mehreren Design Thinking Workshops, moderiert durch Katharina Heby von der ekipa GmbH, lieferten tiefe Einblicke in die Herausforderungen der Modebranche. Darauf aufbauend erarbeiteten die Studierenden mögliche zirkuläre Lösungsansätze. Christine Vallaster vom Fachbereich Marketing an der FH Salzburg und Beate Cesinger, Professorin für Entrepreneurship und Innovation an der ndu, hielten Impulsvorträge zum Thema Marktforschung und strategischem Design.

Die Studierenden wurden im Rahmen der Lehrveranstaltung außerdem auf die Einreichung der Projekte bei der EU Challenge Digital4Climate – The Move towards a Circular Economy vorbereitet.  Fünf Ideen wurden für die Einreichung ausgewählt:

  1. Green-to-wear: Digital Natives for SDG11: Plattformbasierter neuer Nachhaltigkeitsscore für nachhaltige Modeunternehmen und Start-ups, der auf einem zusätzlichen Etikett Kleidungsstücke ausweist. Zielgruppe: Influencer
  2. The Green Circle: App, die über einen QR Code KonsumentInnen Informationen über Baumwollproduktion, Stoffherstellung, Bekleidungsherstellung, Transport und Vertrieb, Verwendung durch Verbraucher sowie Recycling oder Lebensende der Kleidungsstücke liefert.
  3. Circle Bus: Bussystem, das Second-Hand mobil macht. Der Circle Bus macht nachhaltiges Einkaufen einfacher, billiger und zugänglicher. Wie? Modeketten bekommen die Möglichkeit Kleidung ihres Labels, die sie als Recycling zurücknehmen und überschüssige Kleidung mobil über den Bus zu verkaufen. Für jede verkaufte Kleidung wird ein bestimmter Prozentsatz gespendet. Der Circle Bus fährt klimaneutral und finanziert über die Verkäufe, Überschüsse werden einem sozial-ökologischen Projekt gespendet.
  4. Re-Style: Die Idee fokussiert sich auf das Thema „Ausleihen von Kleidung“ via Abo-System: in einem Verkaufsraum wird Second Hand Mode ausgestellt, es kann mit Geld bezahlt oder Bonuspunkte eingelöst werden, die Spenderkleidung wird umweltfreundlich gewaschen, die Abonnenten können ihre gesamte Wäsche waschen lassen.
  5. Sustainly: eine App, die Informationen nicht nur zur Kleidung, die man kauft enthält, sondern auch sonstige Infos bzgl. Impakt von Mode auf die Umwelt; Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen – Punktesammelsystem und Discountsystem für den Kauf von nachhaltiger Mode

In der Abschlussveranstaltung präsentierten zwei österreichischen Pionierunternehmen im Bereich der ökologisch verträglichen Mode ihren Ansatz: ikonity – ein Marktplatz für nachhaltige Mode – und erdbär . Matthias Dollfuss von ikonity berichtet über die Wertschöpfungskette und Herausforderungen beim Designen und der Produktion, bzw. Zusammenarbeit von nachhaltiger Mode. Robert Laner, Gründer des Salzburger Labels erdbär erzählt über seine Motivation, sich mit nachhaltiger Mode auseinanderzusetzen, und seine neu ausgerichtete Vision, durch starke Kooperationen mit Influencer*innen das Thema nachhaltige Mode attraktiver, relevanter und bedeutsamer in Szene zu setzten.