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03. April 2023

Primärversorgung: Interprofessionelle Zusammenarbeit stärken

In Primärversorgungseinheiten arbeiten Expert*innen aus unterschiedlichen Gesundheitsberufen zusammen, um so Patient*innen ein umfangreiches, wohnortnahes Angebot an Versorgung zur Verfügung zu stellen. Das Projekt "Interprofessionelle Zusammenarbeit in der Primärversorgung" am Department Gesundheitswissenschaften beschäftigt sich u.a. mit dem Thema Aus- und Weiterbildung, und wie bereits hier die berufsgruppenübergreifende Vernetzung stattfinden kann.

Das Gesundheitssystem der Zukunft vernetzt Medizin und Gesundheitsberufe in Primärversorgungseinheiten. Für die Patient*innen birgt dieses niederschwellige Angebot die Chance, durch bessere Vorsorge gesünder alt zu werden.

Zusammenarbeit braucht Werkzeuge und Wissen. Die Arbeit in einer Primärversorgungseinheit bringt für die Gesundheitsberufe Chancen, aber auch neue Herausforderungen, weiß Melanie Roth, Senior Researcher am Department Gesundheitswissenschaften. Die FH Salzburg ist Vorreiterin, diese zusätzlichen Anforderungen auch in der Ausbildung abzubilden und entwickelt derzeit im Rahmen des Projektes ein Modul, um den Gesundheitsberufen das für die interdisziplinäre Zusammenarbeit notwendige Wissen und entsprechende Werkzeuge mitzugeben. "Es soll ein kompaktes Angebot werden, die sehr praxisbezogen ist", sagt Roth. Geht alles nach Plan, könnte das neue Modul für Gesundheitsberufe, das sowohl als Wahlfach als auch berufsbegleitende Zusatzausbildung angedacht wird, ab 2024 starten. 

Grundlage dieses Moduls ist das Forschungsprojekt, das 2021 gestartet wurde und das Melanie Roth leitet. Zuerst wurden für eine Ist-Analyse in Fokusgruppengesprächen Vertreter*innen der einzelnen Berufe zu ihren Erfahrungen und Erwartungen befragt. Einig ist man sich, dass der verstärkten interprofessionellen Zusammenarbeit der gesundheits- und sozialen Berufsgruppen die Zukunft gehört. Primärversorgungszentren bieten auch die Chance, verstärkt bei der Prävention von Erkrankungen anzusetzen. Auch die regelmäßige Versorgung von Patient*innen mit chronischen Erkrankungen ist ein Schwerpunkt. 

Aktuelle Umfrage - Jetzt mitmachen!

Nun werden Personen befragt, die einen beruflichen Bezug zur österreichischen Primärversorgung haben. Ziel der Umfrage ist die quantitative Erhebung des Ausmaßes und der Qualität der interprofessionellen Zusammenarbeit in der österreichischen Primärversorgung, um jene Bereiche zu definieren, in denen Aus- und Weiterbildung ansetzen sollte. Sie unterstützen damit, eine wissenschaftlich fundierte Basis für die Entwicklung von tertiären Aus- und Weiterbildungsangeboten im Bereich der interprofessionellen Zusammenarbeit in der Primärversorgung.

 Zielgruppe der Umfrage sind Personen, die in den folgenden Bereichen tätig sind oder in den vergangenen 5 Jahren waren: 

  • in einem österreichischen Primärversorgungszentrum,
  • in einem österreichischen Primärversorgungsnetzwerk,
  • im extramuralen Bereich mit starkem Bezug zur Primärversorgung, konkret in Einzel- oder Gruppenpraxen für Allgemeinmedizin / Kinder- und Jugendheilkunde,
  • im extramuralen Bereich mit starkem Bezug zur Primärversorgung, konkret in multiprofessionellen Einrichtungen der Primärversorgung,
  • an einer Ausbildungsinstitution (berufsbildende Schule, Fachhochschule oder Universität),
  • im Berufsverband zum Thema Primärversorgung,
  • sonstiger Bezug zu Primärversorgung.

Teilnahme an der Umfrage unter https://ww2.unipark.de/uc/primaerversorgung
Gerne können Sie den Link an Personen der oben genannten Zielgruppen weiterleiten! Die Umfrage läuft bis 9. Mai 2023.

Mehr Informationen zum aktuellen Umsetzungsgrad der Primärversorgungseinheiten sind unter  https://primaerversorgung.gv.at zu finden.

Infos zum Forschungsprojekt an der FH Salzburg: https://www.fh-salzburg.ac.at/forschung/forschungsgruppen/gesundheitswissenschaften/projekte#c13622