Am 8. Mai fand das 9. Casinar – die Webinarreihe des Studiengangs Orthoptik der FH Salzburg – statt. Im Fokus stand diesmal ein äußerst seltenes, aber komplexes Krankheitsbild: das Möbius-Syndrom.

Betroffene leiden unter einer angeborenen beidseitigen Gesichtslähmung und einer typischen Augenbeweglichkeitsstörung. Sie können kaum Mimik zeigen und die Augenlider nicht vollständig schließen. Dies beeinträchtigt sowohl die zwischenmenschliche Kommunikation – etwa durch die Unfähigkeit zu lächeln – als auch die Augengesundheit, da ein unvollständiger Lidschluss zur Austrocknung der Hornhaut führen kann. Zusätzlich treten häufig weitere Symptome auf, was eine interdisziplinäre und interprofessionelle Betreuung der betroffenen Familien erforderlich macht.
Aus orthoptischer Perspektive stehen insbesondere das Schielen (bedingt durch die Beweglichkeitsstörung der Augenmuskeln) und eine mögliche Amblyopie (Sehschwäche) im Fokus.
„Es ist mir ein großes Anliegen, dieses seltene Krankheitsbild ins Bewusstsein von Orthoptist*innen zu rücken. Als ich vor vielen Jahren ein betroffenes Kind behandelte, fand ich kaum Informationen darüber, worauf ich achten sollte – etwa im Hinblick auf die Mimik. Heute steht uns zum Glück deutlich mehr Fachliteratur zur Verfügung“, betont Ruth E. Resch, Studiengangsleiterin des Bachelorstudiengangs Orthoptik an der FH Salzburg.
Wir möchten insbesondere auf die Selbsthilfegruppe und das Buch zum Möbius-Syndrom von Betroffenen und Fachleuten sowie auf die 31. Möbius-Tage vom 16.- 19. Mai 2025 hinweisen. (www.moebius-syndrom.de).