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21. Dezember 2023

Die Schule der Zukunft – Internationaler Workshop am Wissenscampus Kuchl

Der International Workshop stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des Lehrens und Lernens. Welche Raumgestaltung braucht es für die Schule der Zukunft? Vom 04. bis 08. Dezember erarbeiteten Studierende von fünf Hochschulen Lösungsvorschläge, die bei dem Projektpartner Neudörfler, einem Unternehmen das Schulmobiliar und Kompletteinrichtungen für Bildungsinstitutionen anbietet, auf reges Interesse stießen.

Nicht nur die Digitalisierung verändert die Lehre derzeit: Neben künstlicher Intelligenz und ChatGPT finden neue Lern- und Lehrformate abseits vom klassischen Frontalunterricht in die Bildungswelt. Schulen müssen darauf nicht nur mit Weiterbildungen für ihre Lehrkräfte reagieren, sondern auch räumliche Anpassungen vornehmen, um diese neuen Konzepte zu ermöglichen. Wie das konkret aussehen kann war heuer die zentrale Aufgabe für rund 50 Teilnehmende der Bahçeşehir-Universität Istanbul, Brno University of Technology, Hochschule für Technik Stuttgart, der Tbilisi Art Academy Tiflis, sowie Bachelorstudierende von Design & Produktmanagement (DPM).

Hochkarätige Gastvorträge und anspruchsvolle Aufgaben

Nach der Begrüßung am Montagmorgen durch Vizerektor Günter Grall, stellte das Unternehmen Neudörfler, vertreten durch Geschäftsführerin Heidi Adelwöhrer, Produktionsleiter Dominik Blecha und Marketingleiterin und DPM-Absolventin Tara Pokorny, die Aufgabenstellung vor. Es sollten innovative Konzepte für multifunktionale Möbel entwickelt werden, die den verschiedenen Altersklassen in Unter- und Oberstufe neue Möglichkeiten des Lernens und der sozialen Interaktion bieten. Dabei galt es nicht nur Gefahrstoffe bei der Materialauswahl zu vermeiden, sondern auch Anforderungen an Modularität, Robustheit, schnelle Umbaumöglichkeit, Recyclingfähigkeit und Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Weitere Inspiration und Einblicke in die Praxis erhielten die Studierenden von Ursula Spannberger (RAUM.WERT)  sowie Architekt Marian Gritsch , der das Projekt Volksschule Anif (Salzburg Wohnbau) vorstellte. Anschließend führte eine Exkursion die Teilnehmenden zur Tourismusschule Salzburg in Klessheim, deren im Herbst fertiggestellter Neubau als eine der modernste Schulen Österreichs gilt und auf die Entwicklungen in der Bildungslandschaft in seiner Raumgestaltung reagiert. Abgerundet wurde der erkenntnisreiche Tag mit einer Tour durch die Salzburger Altstadt.

Intensive Gruppenarbeit und tolle Ergebnisse

Die folgenden Tage waren geprägt vom Konzipieren, Skizzieren, Modellieren und dem Bauen von Prototypen in der Werkstatt. Ein weiterer Vortrag von Franz Hofmann, Professor für Bildungswissenschaft an der Universität Salzburg, erläuterte die notwendigen Rahmenbedingungen für effektive Didaktik. Der KI-Experte Momo Feichtinger sensibilisierte die Studierenden für die Verwendung von künstlicher Intelligenz bei der Konzepterstellung und gab Tipps zum richtigen „prompten“ also dem Verwenden der passenden Eingaben, um möglichst hochwertige Ergebnisse zu erhalten. Einige Gruppen ließen diese Techniken sofort in ihre Visualisierungen mit einfließen.

Die Vielfalt der Präsentationen am Freitag zeugte von der Stärke des interkulturellen und interdisziplinären Zusammenarbeitens innerhalb der Gruppen. Die Ergebnisse reichten von biophilem Möbeldesign mit nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf, Holz und Kautschuk, zu modularen Raumkonzepten, die die Lernenden zum situativen Anpassen ihrer Umgebung einladen, über „Lerninseln“ zum selbstbestimmten Spielen oder Arbeiten, bis hin zu einer sozialen Begegnungszone für die Volksschule, die an einen Dschungel erinnert.

Der vom DPM-Team um Günter Grall, Marcus Schranzer, Michael Ebner und Linda Liebe organisierte Workshop wurde von Erasmus+ und dem OeAD-Austauschprogramm unterstützt und findet jedes Jahr Anfang Dezember am Campus Kuchl statt.