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20. August 2025

Erfolgreiche Dissertation im Holzbau von Jakub Grzybek

FH Researcher DI Jakub Grzybek hat mit dem Abschluss seiner Dissertation an der Mendel University in Brno den bedeutenden akademischen Meilenstein der Doktorwürde erreicht.

FH Researcher DI Jakub Grzybek hat mit dem Abschluss seiner Dissertation an der Mendel University in Brno den bedeutenden akademischen Meilenstein der Doktorwürde erreicht.

In seiner Forschungentwickelte Jakub Grzybek neuartige Materialien zur thermischen Energiespeicherung in Holz und Holzwerkstoffen. Titel der Arbeit: „Modification of wood by incorporation of organic phase change materials for improvement of its thermal properties“.  Durch die Imprägnierung mit biobasierten Phasenwechselmaterialien (PCM) – Substanzen, die Wärme speichern, indem sie beim Schmelzen oder Erstarren Energie aufnehmen oder abgeben – eröffnen sich neue Möglichkeiten für nachhaltige Energiekonzepte im Holzbau.

Engagement und Ausdauer

Jakub Grzybek (rechts) und Thomas Schnabel (links) am Campus Kuchl der Fachhochschule Salzburg bei Forschungsarbeiten.

Diese Leistung ist das Ergebnis jahrelanger intensiver Forschung, die viel Ausdauer und Engagement erfordert. Eigenschaften, die Jakub Grzybek nicht nur im Labor, sondern auch als leidenschaftlicher Bergsportler regelmäßig unter Beweis stellt. Thomas Schnabel, Forschungsleiter und Betreuer der Arbeit betont, dass „Jakub immer bereit ist, die erforderlichen extra Schritte für die Zielerreichung zu gehen.“ Diese Extrameile hat sich für Jakob jedenfalls bereits bezahlt gemacht. 

Herzliche Gratulation zu diesem großartigen Erfolg!

FH-Forscher Jakub Grzybek im Gespräch

Jakub, du bewegst dich mit deiner Forschung in einem hochtechnologischen Bereich. Kannst du uns deine Arbeit etwas näher bringen? 

Jakub: In meiner Dissertation untersuchte ich die Entwicklung neuartiger Materialien zur thermischen Energiespeicherung in Holz und Holzwerkstoffen durch Imprägnierung mit biobasierten Phasenwechselmaterialien (PCM). PCM sind Substanzen, die Wärme speichern, indem sie beim Schmelzen oder Erstarren Energie aufnehmen oder abgeben. Dieses Prinzip ist bei Eiswürfeln in einem Getränk zu beobachten, die durch das Schmelzen für ein kühles Getränk zuständig sind. Die von mir ausgewählten PCM basieren auf natürlichen Ölen und Fetten, schmelzen im Bereich der Raumtemperatur (ca. 20 - 28 °C) und eignen sich daher ideal zur Regulierung des Innenraumklimas.

Welches Ziel hast du mit deiner Forschungsarbeit verfolgt? 

Jakub: Das Ziel dieser Arbeit war es, Holz mithilfe von biobasierten PCM funktional zu modifizieren, um dessen Wärmespeicherfähigkeit zu erhöhen. Die entwickelten Materialien zeigten eine hohe thermische Masse (bis um das Zehnfache höher als die von unbehandeltem Holz) und das Potenzial, in Zukunft die Heiz- und Kühlenergie in unseren Häusern zu senken.

Was waren deine Beweggründe dich mit diesem Thema zu beschäftigen? 

Jakub: Mich motivierte die Tatsache, dass Gebäude einen Großteil unserer Energie verbrauchen – vor allem fürs Heizen und zunehmend auch fürs Kühlen. Angesichts des Klimawandels, häufiger Extremwetterereignisse und steigender Energiekosten ist hier ein großer Hebel für nachhaltige Lösungen zu sehen. Besonders spannend fand ich, dass kleine Mengen an Phasenwechselmaterialien durch ihren Wechsel von fest zu flüssig viel Wärme speichern und so zur Temperaturregulierung beitragen können. Die Kombination aus natürlichen Materialien wie Holz und „intelligenter“ Wärmespeicherung bietet großes Potenzial, um den Energiebedarf von Gebäuden in Zukunft deutlich zu senken.

Neben dem Verfassen deiner Dissertation, bist du seit einigen Jahren als Researcher am Campus Kuchl tätig. Mit was beschäftigst du dich in deinem Forschungsalltag? 

Jakub: In nationalen und internationalen Forschungsprojekten arbeite ich an der Entwicklung und Optimierung biobasierter Materialien für den Bausektor. Dabei begleite ich den gesamten Prozess – von der Laborarbeit bis zur Anwendung im größeren Maßstab. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt Act.wood, in dem ein Testgebäude aufgebaut wurde. Zusätzlich betreue ich Studierende und unterstütze sie bei Laborversuchen. Außerdem wirke ich in der Projektkoordination mit, präsentiere Forschungsergebnisse auf Konferenzen und Projektmeetings und vertrete dabei unsere Fachhochschule. Die enge Zusammenarbeit im Team sowie der Austausch mit Kolleg*innen und Projektpartner*innen sind für mich besonders wertvoll.

Welche nächsten Schritte planst du in deiner beruflichen Laufbahn?

Jakub: Ich möchte weiterhin in der Forschung tätig bleiben und meine wissenschaftliche Laufbahn vorantreiben. Im September werde ich Kuchl verlassen, um eine Postdoc-Stelle in Slowenien anzutreten. Auch wenn mir diese Entscheidung nicht leichtgefallen ist, da ich die Zusammenarbeit hier sehr geschätzt habe, möchte ich neue Perspektiven erkunden und mich fachlich weiterentwickeln.

Teamspirit: Zur erfolgreichen Dissertation stießen die Kolleg*innen am Campus Kuchl mit Jakub an.

Was hast du besonders an der Arbeit am Campus Kuchl geschätzt?

Jakub: Besonders geschätzt habe ich die Zusammenarbeit mit kompetenten und innovativen Kolleg*innen, die stets offen für Fragen und Austausch waren. Die nachhaltige Denkweise am Campus hat mich persönlich geprägt, ebenso wie die anwendungsnahe Forschung, bei der viele Ergebnisse tatsächlich umgesetzt werden und unsere Welt verbessern. Durch die internationale Ausrichtung konnte ich neue Orte und Menschen kennenlernen und meinen Horizont erweitern. Auch die Lage des Campus inmitten der Natur und die offene Atmosphäre, in der Ideen ausprobiert werden dürfen – selbst wenn sie nicht sofort funktionieren – machen diesen Ort besonders. Danke an alle, die diese Zeit so wertvoll gemacht haben!


Danke für das Gespräch und alles Gute für den weiteren Weg!

Zur Person: 
Jakub Grzybek begann 2015 am Campus Kuchl sein Bachelorstudium in Holztechnologie und Holzbau, um im Anschluss direkt das aufbauende Masterstudium 2020 zu absolvieren. Daraufhin startete der gebürtige Pole seine wissenschaftliche Laufbahn als Junior Researcher am Department und nahm parallel sein Doktoratsstudium an der Mendel University in Brünn auf, das er 2025 erfolgreich beendete.

Sustainable Materials and Technologies
Forschungsschwerpunkt Sustainable Materials and Technologies am Department Design and Green Engineering