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21. Jänner 2021

Laura Ackermann, Researcher bei DE|RE|SA, schließt PhD ab

Kann Design Konsumentinnen und Konsumenten nachhaltiger werden lassen? Das Interesse an der Circular Economy und an der emotionalen Bindung zwischen KonsumentInnen und Produkten waren der Ausgangspunkt für Laura Ackermanns Dissertation im Bereich Industrial Design. An der TU Delft in den Niederlanden hat sie im Dezember ihre Promotion zum Thema „Design for Product Care“ abgeschlossen.

Laura Ackermann, FH Salzburg, entwickelte im Rahmen ihres PhD gemeinsam mit der Design Masterstudentin Mahana Tuimaka an der TU Delft ein „Product Care Kit“ mit Designstrategien. (© Mahana Tuimaka)
Laura Ackermann, FH Salzburg, entwickelte im Rahmen ihres PhD gemeinsam mit der Design Masterstudentin Mahana Tuimaka an der TU Delft ein „Product Care Kit“ mit Designstrategien. (© Mahana Tuimaka)

Auf der Suche nach dem richtigen Thema für eine Doktorarbeit stieß die Forscherin der FH Salzburg auf die Arbeiten von Ruth Mugge an der TU Delft. Mugges Forschungsschwerpunkte sind unter anderem nachhaltiges KonsumentInnenverhalten, Produktwahrnehmung und Design für die Kreislaufwirtschaft. Ein Email und ein Treffen mit Mugge in den Niederlanden später stand 2016 das Dissertationsprojekt von Laura Ackermann fest: die Frage, wie man Verbraucherinnen und Verbraucher durch Design dazu anregen kann, sich um ihre Produkte zu kümmern.

Als theoretischer Rahmen diente Laura Ackermann ein Verhaltensmodell von Fogg. In Interviews ging sie der Motivation von Verbrauchern auf die Spur, sich um ein Produkt zu „kümmern“, es zu pflegen, um es länger zu behalten.

Ich denke, man sollte sich als Designer nicht nur auf das Produkt konzentrieren, sondern auch bedenken, dass sich am Ende Verbraucher darum kümmern müssen", erklärt Ackermann.

Während zwei Jahren entwickelte die PhD Studentin einen Fragebogen mit 10 sehr präzisen Fragen, die Designern Aufschluss darüber geben sollen, wie sehr sich KonsumentInnen um ihr Produkt kümmern. Anhand des Fragebogens sollen Designer bewerten können, wie ihr geplantes Produkt abschneidet, in Bezug auf die Einfachheit, die Relevanz oder auch das positive Erleben der Produktpflege.

Neben (Gruppen-) Interviews entwickelte sie gemeinsam mit der Design Masterstudentin Mahana Tuimaka in Delft ein „Product Care Kit“ mit Designstrategien. Das Kartenset soll Designern das Thema Produktpflege näherbringen und Anregungen für die Produktgestaltung geben. Es wird am Studiengang Design & Produktmanagement bereits in der Lehre eingesetzt.

Aus wirtschaftlicher Sicht braucht es in Zukunft Geschäftsmodelle, die „Product Care“ unterstützen. Da das Thema Nachhaltigkeit auch KonsumentInnen immer wichtiger wird, bedeuten langlebige Produkte nicht zwangsweise auch weniger Absatz.

Laura Ackermann hat Wirtschaftsingenieurwesen in Aschaffenburg (Bachelor) und an der Universität Kassel (Master) studiert. Seit 2013 forscht sie an der FH Salzburg im Forschungsbereich DE|RE|SA (Design Research Salzburg) unter der Leitung von Günter Grall. Die Forschungsarbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von Design, Gesellschaft, Wirtschaft und Technik.