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07. August 2023

Online-Marktplatz für regionale Geschäfte

„Ich liebe meine Freiheit“, sagt Hubert Hölzl. Das ist nur ein Grund, warum er vom Studierenden zum Unternehmer wurde. Gemeinsam mit Partnern gründete er 2012 ein Startup, das einen Online-Marktplatz für Städte und Regionen entwickelt. Die Idee eines regionalen Amazons ist erfolgreich gewachsen. 

Ein Startup gründen, erfolgreich aufbauen und dann zu Höchstpreisen an einen Investor verkaufen. Davon träumen viele Jungunternehmer*innen. Diese Vorstellung ist auch bei Hubert Hölzl manchmal aufgeblitzt, als er im Jahr 2012 gemeinsam mit Studienkolleg*innen zum Jungunternehmer wurde. Das Trio, das sich beim Studium MultiMediaTechnology kennengelernt hatte, entwickelte eine Plattform, um Geschäften in einer Stadt oder Region einen unkomplizierten Online-Marktplatz zur Verfügung zu stellen. Zehn Jahre nach der Gründung ist das Start-up zu einem mittelständischen Unternehmen herangewachsen, das unter dem Namen Platoyo eine Software zum Betrieb von Online-Shops zur Verfügung stellt. Verkaufen würde der 37-jährige Bayer sein Unternehmen nicht mehr: „Wir haben mittlerweile 17 Mitarbeiter*innen und suchen dringend zusätzliche Leute“, sieht er in Kontinuität und nachhaltigem Wachstum das eigentliche Ziel. Es geht ihm um ein gutes Produkt, ein gutes Team und Selbstbestimmung. 

Die Freiheit, die ihm das Unternehmersein bietet, möchte er nicht missen: „Wenn das Wetter schön ist, gehe ich Klettern.“ Diese Freiheit gesteht er auch allen anderen im Unternehmen zu. „Die Arbeit muss getan werden. Wo und wann, das kann sich jeder selbst einteilen.“ Die ersten sieben Jahre hatte das junge Unternehmen gar kein eigenes Büro, Home Office war für die IT-Entwickler schon lange vor Corona selbstverständlich. Mittlerweile ist das Headquarter von Platoyo in Freilassing – praktischerweise mit vielen Bergen vor der Haustür. 

Herausfordernde Zeiten

Die Idee, im Rahmen eines Start-ups einen Online-Marktplatz zu entwickeln, hatte Roman Heimbold, der damals an der FH Salzburg unterrichtete. Er rief eines Tages seinen Studenten Hubert Hölzl an und fragte, ob er Interesse hätte, an diesem Projekt mitzuarbeiten. Er hatte und holte auch gleich mit Dominik Goltermann einen Studienkollegen an Bord. „Das war mitten in der Phase, in der ich die Masterarbeit abgegeben habe und auf die Prüfung lernen musste“, erinnert sich Hölzl. Während der Bayer lernte, konzentrierte sich Goltermann aufs Programmieren im Start-up – und umgekehrt. Eine durchaus herausfordernde Zeit, erinnert sich der 37-Jährige, der das Unternehmen heute gemeinsam mit Heimbold führt.  

Erster Ansprechpartner für die Umsetzung so eines Marktplatzes war übrigens die Stadt Salzburg. Nach anfänglicher Begeisterung und drei Jahren intensiver Arbeit, begrub man das Projekt. „Hier sind wir gescheitert.“ Aber die Jungunternehmer glaubten trotz des Rückschlags an ihre Vision. Sie ließen sich nicht entmutigen – wenig später klopfte Wuppertal mit Interesse an einer Kooperation an. Die deutsche Stadt war mit ihren Kaufleuten schließlich der erste Marktplatz, der erfolgreich online ging. Mittlerweile sind unter atalanda.com rund 30 Städte und Regionen aus Deutschland und Österreich mit lokalen Online-Plattformen aktiv. Zusätzlich werden über Platoyo.io so renommierte Kunden wie die luxemburgische Regierung mit dem Projekt “Letzshop.lu” oder Fashion-Plattformen wie Sabu und Bagmondo mit auf ihre Bedürfnisse zugeschnittener Software betreut.    

Das Studium an der FH Salzburg möchte Hölzl nicht missen. Er habe dabei nicht nur das fachliche Wissen bekommen, sondern auch viele Netzwerke aufgebaut, die ihm beim beruflichen Einstieg halfen und heute bei der Suche von Mitarbeiter*innen nützen. Profitiert hat er auch von der Aufteilung der Inhalte zwischen Bachelor- und Masterstudium. Beim Bachelor stehe das Programmieren im Vordergrund, im Masterstudium die Theorie. Ohne die praxisorientierte Basis hätte er mit der Theorie wenig anfangen können, glaubt Hölzl. So habe er davon erst richtig profitieren können. Ausgelernt hat man in seiner Branche ohnehin nie. „Am Ende des Studiums weiß man, was man nicht weiß“, sagt der 37-Jährige: „Aber man lernt, wie man sich Wissen aneignet.“  

Junge Frau mit VR-Brille und Handbewegung

MultiMediaTechnology (Master)

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