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30. November 2022

Selbstständiger Holzexperte mit (Über-)Lebenserfahrung

Der Weltenbummler Falk Brune hat Holztechnologie & Holzwirtschaft studiert und ist nun dabei seine vielfältigen beruflichen Träume zu verwirklichen: Als Tischler und Lebensraumgestalter, Kursleiter für Möbel und Handwerk sowie als Wildnisexperte, der abenteuerliche Trips durch die Einsamkeit Schwedens veranstaltet.

Falk Brune, HTW

Dass Falk Brune sich für Holz begeistern kann, ist ihm anzusehen: das rote Flanellhemd und die Zunftjacke der Zimmerer aus grobem Cord zeugen von der Liebe zum Holzhandwerk. Spricht man mit ihm, so wird schnell klar, dass dies nicht nur auf sein Äußeres zutrifft: „Holz ist Leidenschaft! Auf Holz muss man Bock haben – aber wenn, dann ist es ein fantastischer Werkstoff“, so Falk.

Seine persönliche Leidenschaft dafür entdeckte der gebürtige Münsteraner während eines Praktikums in Kanada. Die traditionelle Arbeit beim damaligen „Blockhaus-Weltmeister“ faszinierte ihn so sehr, dass er kurzum beschloss dort zu bleiben und die Kunst des traditionellen Blockbaus zu erlernen. Nach einer weiteren Station in Schottland absolvierte er eine Lehre zum Zimmerer in Bayern und arbeitete als Geselle auf Baustellen in Süddeutschland, bis ihn seine Neugier zu einem Studium bewog. Für seinen Bachelor in Holzwirtschaft ging er an die Hochschule Rottenburg, für seinen Master entschied er sich für das Studium Holztechnologie & Holzwirtschaft an der FH Salzburg.

Seine Beweggründe für das Studium in Kuchl? „Einer der Hauptgründe für mich war die familiäre Atmosphäre, die der Studiengang für mich ausgestrahlt hat. Man ist keine Nummer in einer großen Masse, sondern hat den direkten Draht zu den Professoren und ein starkes Gemeinschaftsgefühl untereinander. Das Zünglein an der Waage war schlussendlich der Titel Diplom-Ingenieur, der nicht mehr an vielen Hochschulen verliehen wird“, begründet Falk.

Als unentbehrlich schätzt er die Soft Skills ein, die im Master vermittelt wurden. In seinem ersten Job nach dem Studium in einem holzverarbeitenden Betrieb in Tansania waren es besonders diese Fähigkeiten im Zwischenmenschlichen, die ihm in der neuen Umgebung hilfreich waren: „Das theoretische Wissen kann man zur Not nachschlagen, aber dieses Mindset, um im interkulturellen Kontext knifflige Probleme zu lösen, für die es keine Anleitung gibt, erfordert menschliches Gespür und gute Kommunikation“. Falk hat nicht nur die Trockenkammer des Betriebes so optimiert, dass die Trocknungszeiten auf die Hälfte verkürzt wurden, sondern auch die Mitarbeitenden zu zertifizierten Trocknungstechnikern ausgebildet.

Zurück in Deutschland und nach verschiedenen Stationen als Produktionsleiter in der Verpackungsindustrie und Baustoffherstellung wuchs in ihm der Wunsch nach eigener unternehmerischer Tätigkeit. Seit Sommer 2021 ist er mit seinem Unternehmen Vollholz selbstständig und schafft qualitative Lebensräume für Menschen. „In Kuchl wurde ein gewisses Entrepreneurship-Denken gefördert, nicht zuletzt auch durch die selbstständige, projektbasierte Arbeitsweise. Das hilft mir nun mit meinem Unternehmen.“

Mittlerweile wohnt er mit Frau und Kind in Hamburg. Mit all seinen bisherigen Stationen, Studien und Erfahrungen, ist es kein Wunder, dass Falk auch einiges an Wissen weiterzugeben hat. An der Volkshochschule und der Tischlerakademie Hamburg gibt er Kurse zum Thema Waldwissen, Holzbearbeitung und Möbelbau. Gleichzeitig unterstützt er die Ausbildung der Zimmerer an der Handwerkskammer und unterrichtet Holzwerken an Schulen mit besonderem Förderbedarf. Als naturverbundener Outdoormensch hat er noch eine weitere Leidenschaft, die er an Andere vermittelt: Falk bietet Survival- und Outdoorkurse an. Egal ob Mikroabenteuer vor der Haustür, Whiskey-Wildnis-Wanderungen oder Überlebenstrips durch die Schwedische Fjelllandschaften – Falk kann andere Menschen mit seinem Wissen über Wald und Natur begeistern.

Die derzeitigen Entwicklungen im Holzbereich sieht Falk als Zeichen eines Wandels hin zu einem ökologischeren Leben und einem neuen Verständnis des Bauens: „Wenn wir Holz in langlebigen Produkten als Kohlenstoffspeicher ansehen, dann haben wir ein einfach umzusetzendes und jahrhundertelang erprobtes Mittel im Kampf gegen den Klimawandel. Ich bin sehr froh diesen Weg damals eingeschlagen zu haben und Teil davon zu sein. Auch in Hamburg boomt der Holzbau derzeit“, erläutert Falk und verweist auf das höchste Holzwohnhaus Deutschlands, welches gerade in der Hafen City entsteht. Das Projekt verfolgt er mit Interesse, schließlich obliegt die Bauleitung einem seiner ehemaligen Kommilitonen der FH Salzburg.

gebogene, luftige Holzkonstruktion

Holztechnologie & Holzwirtschaft (Master)

#karrierewege

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